Essen.. Nach dem Einzug in das Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien feierten die Essener Fans friedlich, lobt die Polizei. Dennoch gibt es auch Kritiker, für die der Ausnahmezustand nach dem Spiel und die Dauerparty mit stundenlangen Hup-Konzerten und Autokorsos etwas zu viel des Guten ist.
Essen, einig „Schland“-Land: Nach dem Sieg gegen Frankreich herrschte in der Stadt einmal mehr Ausnahmezustand. Bereits kurz nach dem Abpfiff hatte die Polizei „neuralgische Punkte“ wie die Rüttenscheider Straße, den Berliner Platz und einen Teil der Alfredstraße wieder gesperrt, war mit zahlreichen Beamten im Einsatz. „Das ist ein schönes Ereignis, das wir gerne schützen“, kommentierte Peter Elke, Sprecher der Polizei, die sich über ein friedliches Fußballfest freute. Lediglich ein Mann wurde am Freitag festgenommen, nachdem er größere Mengen an Pyrotechnik abgebrannt hatte.
„Angesichts der tausenden Menschen, die an diesem Abend auf Großveranstaltungen wie in der Grugahalle oder am Flughafen Essen-Mülheim gefeiert haben, ist es schön und bemerkenswert, dass wir eigentlich nur Kleinigkeiten zu verzeichnen hatten“, sagte Elke. Teile der Einsatzhundertschaft sicherten insbesondere die größeren Public-Viewing-Veranstaltungen ab. An der Kreuzung Martinstraße versammelten sich wieder hunderte Fans. Nicht wenige von ihnen hatten sich zuvor im nahen Rewe-Supermarkt mit Alkohol eingedeckt, mancher Kassierer wurde an diesem Abend wohl an seine Belastungsgrenze gebracht.
Entsprechend gibt es auch kritische Stimmen, denen die WM-Feierei langsam etwas zu viel wird: „Freuen ist ja ok. Aber es nimmt überhand. Wenn dann eine Hundertschaft der Polizei anrücken muss, weil Menschen gefährdet werden und Straßenbahnen nicht mehr durchkommen, dann hat das nix mehr mit Freude zu tun“, kommentierte etwa eine Nutzerin auf unserer Facebook-Seite. „Kann man sich eigentlich nicht mehr freuen, ohne Krach zu machen?“ fragte ein anderer im sozialen Netzwerk. Wie sehen Sie, liebe Leser, die ausgelassene Stimmung in der gesamten Stadt? Sind Sie genervt oder viel lieber selbst ein Teil der schwarz-rot-goldenen Dauer-Party? Schicken Sie uns Ihre Meinung an: redaktion.essen@waz.de.