Essen-Holsterhausen. . In Essen-Holsterhausen geht man davon aus, dass das desolate Pflaster der Gemarkenstraße in den Sommerferien durch Asphalt ersetzt wird. Die SPD fordert eine Lösung für den Wochenmarkt.
Die Langzeit-Posse um das desolate Pflaster auf der Gemarkenstraße scheint zu Ende zu gehen. In den Sommerferien sollen die Steine wohl gegen eine rote Asphaltdecke ausgetauscht werden. Was wird dann aber aus dem Wochenmarkt? Die Frage stellte die SPD in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) III.
„Eine mindestens sechswöchige Unterbrechung des Nachmittagsmarktes am Donnerstag birgt die große Gefahr, dass den Geschäftsinhabern und den Markthändlern starke Einbußen drohen“, stellt Rainer Pflugrad, Sprecher der SPD in der BV III, fest. Der Holsterhauser weiß: Donnerstag ist Großkampftag auf der Gemarkenstraße, für die Geschäftsinhaber gehört die nachmittägliche Marktzeit zu den stärksten Umsatzbringern – von den Marktbeschickern einmal ganz abgesehen.
Pflugrad und seine Fraktion bitten die Verwaltung um Information, wie der Betrieb des Wochenmarktes aufrecht erhalten bleiben könne. Einstimmig bekamen sie für ihren Antrag die Rückendeckung der BV-Kollegen. Außerdem erwarten die Politiker, dass die Markthändler in die Planungen mit einbezogen werden.
EVB wartet auf konkrete Pläne von der Stadt
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Nichts anderes plant die stadteigene EVV Verwertungs- und Betriebs GmbH (EVB), die die Essener Wochenmärkte bis auf den Heisinger veranstaltet. „Selbstverständlich wollen wir den Wochenmarkt während der Bauphase weiter stattfinden lassen. Ohne Stehplatzverschiebung für die Händler wird dies aber wohl nicht zu machen sein“, sagt Stefan Hülsmann, zuständiger Mann bei der EVB für die Wochenmärkte. Erwartet wird, dass der Fahrbahnaustausch in Abschnitten erfolgen soll. Sobald man im eigenen Hause präzise wisse, wann, wie und wo genau die Sanierung der Straße durchgeführt werde, werde man mit den Händlern zusammen eine Lösung finden. Das Problem: Man weiß es eben noch nicht.
Womit man in Holsterhausen wieder bei den Forderungen der SPD landet. Zwar hat die Tiefbauverwaltung den Politikern und dem Verwaltungsbeauftragten vor Ort schon informell die Prognose „Sommerferien“ gegeben – bestätigt ist dies allerdings offiziell noch nicht. Eine Anfrage dieser Redaktion wurde bis Redaktionsschluss noch nicht beantwortet. Informierte Kreise vermuten: Die Haushaltssperre kann die Straßenbauer noch einmal zur Vollbremsung zwingen.
In der 15-jährigen Geschichte des Pflaster-Pfusch an der Gemarkenstraße wäre dies längst nicht die erste Hängepartie. Schon vier Jahre nach dem Bau musste 2003 die Fahrbahn erneuert werden, weil sich Klinkersteine verschoben hatten. Mit dem 200 000 Euro teuren roten Asphalt hat man sich auf den günstigsten und schnellsten Ersatz geeinigt. Die Befürchtung, dass einstige Fördergelder für das Pflaster zurückbezahlt werden müssen, hat sich nicht bestätigt.