Essen-Rüttenscheid. . Standesgemäß lautstark haben sich hunderte Besucher vom Soul Hell Café an der Kahrstraße verabschiedet. Für Mittwoch lädt die Rockabilly-Kneipe noch zu einem Flohmarkt, bei dem Inventar ersteigert werden kann.

Standesgemäßen Abschied feierten rund 350 Rock-Fans im Soul Hell Café an der Kahrstraße. Vier Jahre hatten Daniela Loof (30) und Christian Voss (42) die Rockabilly-Kneipe nebenberuflich betrieben. Jetzt ist endgültig Schluss. Der Pachtvertrag läuft aus und wird vom Vermieter nicht verlängert. Der Grund: Das Soul ist einfach zu laut. Für die Fans Anlass, es noch einmal so richtig krachen zu lassen.

Beim letzten Tanz war also alles wie immer: Laut, eng und viel zu heiß. Da das Café nur etwa 80 Mann Platz bietet, wurde zu Livemusik der Gelsenkirchener Street Country Band „Mr. Blue“ auch vor der Tür ordentlich abgerockt. „Mit dem Soul geht ein echter Exot, der in Rüttenscheid eine Nische besetzt hat“, so Stammgast Stephan Kühnen (42). „Es wäre natürlich schön, wenn es irgendwie weitergehen könnte.“ Betreiber Voss macht den Fans Hoffnung: „Momentan verhandeln wir mit einer Immobiliengesellschaft über einen Umzug auf die Hindenburgstraße. Das wäre zwar nicht in Rüttenscheid, aber immerhin nicht mehr als einen Kilometer von hier entfernt.“ Noch sei aber nichts in trockenen Tüchern. Wer sich ein persönliches Andenken an das Soul sichern möchte, kann am Mittwoch ab 20 Uhr bei einem Flohmarkt Inventar ersteigern. Alles, was nicht für einen Umzug in Frage kommt, muss raus.