Essen-Rüttenscheid. .

Vor einem halben Jahr startete an der Bertha-von-Suttner-Schule die Ganztagsbetreuung. Ortrud Eilert, Schulleiterin der Realschule, zieht eine positive Bilanz: „Wir sind sehr froh, dass wir das gemacht haben.“ Nachhilfe würde oft überflüssig.

„Wir sind sehr froh, dass wir das gemacht haben.“ Ortrud Eilert, Schulleiterin der Bertha-von-Suttner-Schule, zieht ein halbes Jahr nach Einführung des Ganztags positive Zwischenbilanz. Die Realschule an der Karolinenstraße 1-3 ist die einzige Realschule im Essener Süden, die Ganztagsbetreuung durch das Lehrerkollegium anbietet. Lediglich die Gertrud-Bäumer-Realschule in Altenessen offeriere Vergleichbares, so Eilert.

Seit Schuljahresbeginn ist für die 75 Fünftklässler in drei Klassen Unterricht bis 15 Uhr an drei Nachmittagen in der Woche und bis 13,15 Uhr an zwei Nachmittagen Pflicht. „Wenn die Eltern möchten, können die Kinder auch freiwillig bis 16 Uhr bleiben“, sagt die Schulleiterin.

Ganztag ermöglicht individuelle Förderung

Die Entscheidung für den Ganztag habe ganz unterschiedliche Gründe: Eltern seien zunehmend berufstätig, die Kinder erledigten ihre Hausaufgaben schon in der Schule, so dass die Eltern nicht mehr helfen müssten. „Wir übernehmen die individuelle Förderung. Das gilt sowohl für die Stärken, die durch Zusatzangebote oder AGs weiter gefördert werden, als auch für die Schwächen, so dass zusätzlicher privater und damit kostenintensiver Nachhilfe-Unterricht überflüssig ist“, erläutert Ortrud Eilert.

Die Nachmittagsstunden seien regulärer Unterricht, wenn auch in etwas lockerer Form. Die Betreuung übernehme komplett das Kollegium. Auch bei Aktivitäten in der Turnhalle, am Kicker und an der Tischtennisplatte sei immer eine Aufsicht dabei. Für einen Teil der 25 Lehrer bedeutet der Ganztag-Betrieb Unterricht bis 15 Uhr. „Wir haben deshalb eine Personalaufstockung nach einem besonderen Schlüssel um etwa 20 Prozent bewilligt bekommen. Natürlich sind das womöglich Lehrer, die woanders fehlen, aber nur so ist die Mehrarbeit hier zu bewältigen“, erläutert die Schulleiterin, die von den Eltern positive Rückmeldungen erhält.

Essen wird täglich angeliefert

Die Bertha-von-Suttner-Schule hatte sich um den Ganztag beworben und hatte den Zuschlag erhalten, „wohl auch wegen der zentralen Lage und weil wir über alle Fachräume verfügen“, vermutet die Schulleiterin.

Die Fünftklässler haben von 12.30 bis 13.30 Uhr Mittagspause, können für 3,25 Euro warmes Essen bekommen, das derzeit noch von der Essener Stadtküche angeliefert und von einer Küchenhilfe ausgeteilt wird. Zwei Gerichte, davon ein vegetarisches, stehen zur Auswahl. Nach den Osterferien soll die gemeinsame Mensa für Helmholtz-Gymnasium, Maria-Wächtler-Gymnasium und Bertha-von-Suttner-Realschule an der Rosastraße fertig sein.

Info-Abend

Ortrud Eilert: „Für uns liegt die Mensa günstig. Die Schüler müssen, begleitet von Lehrern, nur kurz über die Straße. Wenn bei uns nach und nach alle Jahrgänge in den Ganztagsbetrieb übergehen, wäre der Ansturm an der Essensausgabe auch nicht mehr zu bewältigen.“

Für Eltern von Viertklässlern bietet die Schule am Mittwoch, 19. Januar, 19.30 Uhr, einen Info-Abend im Vorfeld der Anmeldetermine vom 17. bis 19. Februar an.