Essen.

Der Essener Norden soll ein Teilzeitinternat für junge Fußballer bekommen. Ab dem Schuljahr 2011/12 sollen für besonders talentierte Kicker spezielle Klassen eingerichtet werden. Oberbürgermeister Reinhard Paß gab dazu den Anstoß.

Der Essener Norden soll ein Teilzeitinternat für junge Fußballer bekommen, Oberbürgermeister Reinhard Paß gab dazu gestern den Anstoß. Kooperationspartner sind Rot-Weiß Essen, die Gesamtschule Nord, das Sportinstitut der Uni Duisburg-Essen, das Schulverwaltungsamt und weitere städtische Fachbereiche. Eine Projektgruppe soll den Plan in die Tat umsetzen und sich um die noch offenen finanziellen Fragen kümmern.

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Ab dem Schuljahr 2011/12 sollen für besonders talentierte Fußballer (ab Klasse 5) spezielle Klassen eingerichtet werden. Die Gesamtschule Nord bot sich wegen ihrer Nähe zur Hafenstraße und den Sportanlagen in Vogelheim und an der Seumannstraße an. „Mir fällt nichts Negatives ein. Durch das Projekt wird die Attraktivität des Stadtteils, aber auch unsere Schule enorm gesteigert“, so Schulleiter Thomas Keller.

„Bei dem intensiven Training bleibt die Schule oft auf der Strecke. Wir wollen die jungen Fußballer bis zur Profikarriere vorbereiten und ihnen gleichzeitig einen qualifizierten Schulabschluss ermöglichen“, so Melzer. Die Schüler haben morgens Unterricht, werden mittags verpflegt, erhalten danach Unterstützung bei den Hausaufgaben oder Nachhilfe. Erst danach wird trainiert. Da aber nicht jedes Fußball-Talent den Sprung zum Profi schaffe, sei auch daran gedacht, in Kooperation mit Unternehmen Ausbildungsplätze anzubieten. „Darüber hinaus erwarten wir Integrationseffekte“, betonte Reinhard Paß den verbindenden Charakter des Sports. Die wissenschaftliche Begleitung obliegt dem Sportinstitut der Uni Duisburg/Essen.

Michael Welling war Feuer und Flamme

Feuer und Flamme war nach eigenen Worten Michael Welling, Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiß Essen, als er von der Idee des Teilzeitinternats hörte. „Einerseits machen wir die fußballerische Ausbildung bei Rot-Weiß Essen zukunftsfähig. Viel wichtiger ist aber, dass wir unserer sozialen Aufgabe gerecht werden. Fußball ist oft Tagesgeschäft, da wird auf Spielergebnisse geguckt, aber man muss auch darüber hinaus denken.“