Essen-Rellinghausen. Auf altem Kirchenareal in Essen-Rellinghausen sollen unter anderem 25 Wohnungen entstehen. Zuvor muss noch ein alter Stollen verfüllt werden.
Das Gelände an der Ober-/Bodelschwinghstraße, wo bis vor wenigen Wochen das Zentrum der evangelischen Gemeinde Rellinghausen stand, ist vorbereitet. Der Bau des neuen Hauses für genossenschaftliches Wohnen soll im Frühjahr starten. Das hoffen die Beteiligten der Wohngenossenschaft „Raumteiler“.
„Der Bauantrag bei der Stadt ist gestellt und hoffentlich bald durch, so dass wir voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 beginnen können“, sagt Eva Zitta, Sprecherin von „Raumteiler“. Der Bauantrag habe in einigen Punkten angepasst werden müssen. Auch seitens der Gemeinde freut man sich auf das, was neben der Kirche entsteht: „Unsererseits ist die baureife Übergabe des Grundstücks, das die Gruppe ,Raumteiler’ für 99 Jahre in Erbpacht übernimmt, erfolgt“, so Andreas Volke, Pfarrer der evangelischen Gemeinde Rellinghausen.
Die evangelische Gemeinde Essen-Rellinghausen hat sich kleiner gesetzt
Die Gemeinde hatte beschlossen, sich kleiner zu setzen und den ehemaligen Kindergarten an der Bodelschwinghstraße zum neuen Gemeindehaus umbauen lassen. Dort sind jetzt alle Angebote der Gemeinde gebündelt worden. Zum Jahresende war das alte Gemeindehaus abgerissen worden, nachdem die Gemeinde Anfang September 2019 ihr neues Zuhause bezogen hatte.
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Bevor die Bauarbeiten für den Wohnkomplex an der Oberstraße 55 für rund 25 Wohneinheiten beginnen können, muss noch ein alter Luftschutzstollen unter dem Gelände verfüllt werden, um Gefahren durch ein widerrechtliches Betreten zu vermeiden. Dafür ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zuständig. Der Stollen stamme aus den Jahren 1941 und 1943. Er sei 400 Meter lang und etwa 2,40 Meter breit, die Höhe betrage zwei Meter. Die Anlage habe wohl im Zweiten Weltkrieg bis zu 900 Menschen Schutz geboten.
Stollen soll in den nächsten Monaten verfüllt werden
Der Stollen liege zwischen sieben und zwölf Metern unter der Geländeoberkante. Die Verfüllung soll zwischen Ende Februar und Ende April stattfinden und werde von einer Spezialfirma durchgeführt, so die Pressestelle der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Als Material dafür diene ein gut fließender und schnell aushärtender Baustoff aus Wasser, Zement und Kalksteinmehl. Davon würden voraussichtlich 2400 Kubikmeter des Materials benötigt.
Beim Wohnprojekt geht es vor allem um Nachhaltigkeit
Die evangelische Gemeinde Rellinghausen hatte sich ganz bewusst für die Wohngenossenschaft „Raumteiler“ entschieden. Es solle nicht um Gewinnmaximierung gehen, sondern eher um Nachhaltigkeit, Ökologie, Energieeffizienz, Verbindlichkeit und Verantwortung.
Beim Wohnprojekt gehe es um Gemeinschaft. Man erwerbe kein Wohneigentum, sondern sei Teil einer Gemeinschaft, die davon lebe, dass sich der Einzelne einbringe.
Die Wohngenossenschaft „Raumteiler“ hat laut Sprecherin Eva Zitta aktuell 35 Mitglieder, die Wohnungen seien bis auf eine bereits vergeben. „Wir suchen aber weiterhin Unterstützer und auch Menschen, die sich für unser Projekt interessieren“, so Eva Zitta. Es gebe auch nach wie vor das Info-Café und die sogenannten Raumwärmer-Treffen, bei denen es um gegenseitiges Kennenlernen gehe.
Wohngenossenschaft führt Warteliste für Nachrücker
„Es gibt auch eine Warteliste für Menschen, die nachrücken, wenn jemand abspringt“, erklärt Eva Zitta. „Das Ganze ist ja nicht abgeschlossen, sondern ein Prozess. Es gebe jetzt verschiedene Expertenteams, die sich um den Fortgang des Projekts kümmerten, unter anderem eine Baugruppe, die eng mit den Architekten zusammenarbeite. Wichtiges Ziel sei die Schaffung von Gemeinschaftsräumen und -flächen, denn es gehe ja um gemeinschaftliches Wohnen.
In den Gruppen gehe es um viele verschiedene Themen wie Garten- und Fassadengestaltung, um Gemeinschaftsflächen und das geplante Gästeappartement, um Farben und Materialien. „Wir liegen bisher gut in der Zeit und hoffen, dass es jetzt zügig vorangeht“, so Eva Zitta. Man rechne mit dem Einzug im Herbst/Winter 2021.
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