Essen-Bergerhausen. Christina Ruth Hammerström, Lehrerin für Mathe und Bio an der Elsa-Brändström-Realschule in Bergerhausen, hat den Deutschen Lehrerpreis gewonnen.

Wenn Lehrer ausdrücklich von ihren Schülern gelobt werden, dann ist das eine schöne Bestätigung für guten Unterricht. Aber wenn diese Schüler dann auch noch ihre Lobeshymnen schriftlich verfassen und bei der Jury, die den Deutschen Lehrerpreis vergibt, einreichen, dann ist das etwas ganz Besonderes. So zumindest empfindet das Christina Ruth Hammerström: Die Pädagogin an der Elsa-Brändström-Realschule erhielt jetzt den deutschen Lehrerpreis in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“.

Mathematik und Biologie unterrichtet die 30-Jährige seit anderthalb Jahren an der Bergerhauser Realschule. Und das tut sie laut Schülermeinung mit viel Humor und Verständnis, mit Einfühlungsvermögen und Offenheit. Humor und Mathematik? Passt das zusammen? „Klar“, sagt Christina Ruth Hammerström und lacht, „Humor hilft in vielen Situationen. Das habe ich mir bei meinem alten Mathelehrer und Mentor abgeschaut.“

Schon als Studentin an der Elsa-Brändström-Realschule unterrichtet

„Wir sind der Meinung, ein Unterricht ist nur dann gut, wenn mindestens einmal herzhaft gelacht wird“, ergänzt Schulleiter Michael Wolf. Er begleitet die junge Kollegin bereits seit sechs Jahren – damals hat Christina Ruth Hammerström während ihres Studiums ihr Praktikum an der Bergerhauser Schule gemacht. Später war sie hier als Vertretungslehrerin tätig, dann auch noch im Referendariat. Nur für kurze drei Monate wurde sie „untreu“ und hat an einer Gesamtschule unterrichtet, „aber nur, um auch mal etwas anderes zu sehen“.

An der Elsa-Brändström-Realschule haben sie von Anfang an das junge, engagierte und nette Kollegium und das Familiäre begeistert. Dazu kamen das überzeugende Profil und die Projekte der Schule, die nicht umsonst zu den beliebtesten Realschulen der Stadt gehört. „Eine gute pädagogische Arbeit ist auch nur in einer guten Atmosphäre möglich“, ist die junge Lehrerin überzeugt. Das mit der guten Arbeit hat sie verinnerlicht – nicht umsonst erhielt sie so begeisternde Schülerbeurteilungen: „Sie sind ein Vorbild“, heißt es da, und „Sie geben mir das Gefühl, verstanden zu werden und nicht allein mit meinen Problemen zu sein“.

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Schulleiter Michael Wolf hat seine junge Kollegin Christina Ruth Hammerström  von Anfang an unterstützt.
Schulleiter Michael Wolf hat seine junge Kollegin Christina Ruth Hammerström von Anfang an unterstützt. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Sie bringt ihren Hund mit in den Unterricht

„Ich nehme mir Zeit für meine Schüler, bin für sie da, wenn sie etwas auf dem Herzen haben“, sagt sie, „das habe ich hier so gelernt und das ist für mich selbstverständlich.“ Beziehungsarbeit nennt sie das. Und sie mag ihre Schüler, das merkt man beim Gespräch. Selbst der Pubertät kann sie durchweg Positives abgewinnen: „Eine spannende Zeit, in der für die Teenager ganz viel passiert“, lautet ihre Meinung. Wie wichtig gegenseitige Sympathie bei der Wissensvermittlung ist, das erfahren alle Lehrer: „Schüler lernen nicht für sich, sondern für den Lehrer oder die Eltern“, lautet eine Grundwahrheit im Lehrerzimmer.

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Hammerströms aktuelle Klasse ist eine 5. Inklusionsklasse. Für ihre Schützlinge, darunter auch mehrere Förderschüler, hat sich Christina Ruth Hammerström etwas Besonderes ausgedacht: Seit den Herbstferien bringt sie ihre Hündin Viona mit in die Klasse, wo viele besondere Unterstützung benötigen. Das Schulhundprojekt, für das sie ein Konzept ausgearbeitet hat und das von der Bochumer Universität wissenschaftlich begleitet wird, zeigt direkt Wirkung: „Die Kinder sind viel ruhiger und konzentrierter, seit Viona dabei ist. Für meine Arbeit ist das wunderbar.“

Nur ehemalige Schüler können ihre Lehrer nominieren

Die Verleihung des Deutschen Lehrerpreises fand am vergangenen Montag, 18. November, in Berlin statt.

16 Lehrkräfte aus Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden auf Initiative ihrer Schülerinnen und Schüler für besonderes pädagogisches Engagement geehrt.

Nur ehemalige Schüler können ihre Lehrer vorschlagen: Zum einen können sie sich am Ende der Schulzeit ein besseres Gesamturteil bilden, zum anderen sollen sie keinen Vorteil daraus ziehen, dass sie einen bestimmten Lehrer vorgeschlagen haben.

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