Essen-Bergerhausen. 37 Kinder hatten in der ersten Ferienwoche Spaß an der Bibel. Das Ergebnis ist am Freitag, 19. Juli, im Saal der Johanneskirche zu sehen.

Geschichten aus dem Alten Testament können Kinder begeistern. Das beweist die Kinderbibelwoche der evangelischen Gemeinde Bergerhausen. 37 Kinder zwischen vier und zwölf Jahren sind dabei.

„Eeeh-li-ah – wir vertrau`n auf Gott. Raus aus dem Trott, wir werfen nie die Hoffnung weg, auch wenn jeder denkt, es hat keinen Zweck“ singen die Kids begeistert. Pfarrerin Heidrun Viehweg schaut erfreut zur Bühne. „Erstaunlich, wie schnell die Kinder sich den Text des Musicals „Elia“ einprägen konnten“, sagt sie.

Vielleicht liegt es an der mitreißenden Musik? Oder an den Gesten, die die Kinder passend zu den Songs machen. Kein Zweifel: ein cooles Stück mit einer wunderbaren Botschaft. Biblisches zeitgemäß verpackt hat die protestantische Geistliche die Geschichte von Elia aus dem Alten Testament. Der Prophet lebte etwa 870 vor Christus. Er war frei und ungebunden und wanderte durch Israel. „Er war kein Heiliger, sondern einer, der auch Fehler machte! Ein authentischer Typ, wie man heute sagt.“

Bei den Kita-Kindern bringen die Raben das Brot zu Elia

Great am Mikrofon: Der Junge singt und rappt auf der Bühne im großen Saal. Die sechs Songs von Jacob Stauber sind wahre Ohrwürmer. Die Texte hat Heidrun Viehweg geschrieben.
Great am Mikrofon: Der Junge singt und rappt auf der Bühne im großen Saal. Die sechs Songs von Jacob Stauber sind wahre Ohrwürmer. Die Texte hat Heidrun Viehweg geschrieben. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Die Kinder sind in vier Gruppen aufgeteilt. Alle sind mit Eifer dabei, angefangen bei den Kita-Kids. Für jede Altersgruppe hat Viehweg eine Geschichte ausgesucht. Elia hat Hunger, die Raben bringen ihm Brot, ist der Teil, den die Jüngsten gestalterisch umsetzen. Elia und Naboths Weinberg beschäftigt die Mädchen und Jungen des ersten und zweiten Schuljahrs. Um den Propheten und seinen Kampf gegen den Gott Baal dreht sich die Woche für die Dritt- und Viertklässler. Den schwierigsten Part haben die Größten: Sie spielen, wie Elia Gott in Form eines sanften Hauches begegnet.

Julius (7) und seine Freunde haben eine kleine Pause auf dem Hof vor der Kirche eingelegt. „Elia ist Gottes Diener“, weiß der Grundschüler. Bei der Kinderbibelwoche in Bergerhausen hat er schon mehrfach mitgemacht. Die Pfarrerin mag er und kommt auch gern zum Gottesdienst. Milena hingegen ist noch etwas unsicher. Sie ist zum ersten Mal dabei. Aber es gefällt ihr. Sonst macht sie Ballett. „Eeeh-li-ah“, singt sie kurz an. Bei der Aufführung möchte die Schülerin auch tanzen. Angst vor der großen Bühne hat sie nicht. Auch die anderen Kids haben keine Scheu, vor Publikum aufzutreten. Der Saal bietet 200 Leuten Platz.

Viele Gefahren,,große Dürre, Erbeben und ein Feuersturm

Aufführung bei der Kinderbibelwoche

In der evangelischen Kirchengemeinde Bergerhausen hat die Kinderbibelwoche in den Ferien eine lange Tradition und wird mit einem Team von Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt.

Zu den Geschichten aus dem Alten Testament haben die Teilnehmer auch gemalt und gebastelt. Das Musical „Elia“ wird am Freitag um 17 Uhr im großen Saal der Johanneskirche an der Weserstraße 30 aufgeführt. Der Eintritt ist frei.

Eltern und Großeltern, Geschwister, Freunde und Nachbarn freuen sich aufs Musical. Das hat die Pfarrerin nicht nur mit zehn bewährten „Teamern“ aus der Gemeinde für gerade mal fünf Euro Teilnahmegebühr pro Kind einstudiert, sondern auch selbst geschrieben. Die Musik stammt von Jacob Stauber aus Krefeld. Viel Arbeit sei das gewesen, räumt Viehweg ein. Aber die hat sich gelohnt: Fünf Songs, je einer pro Gruppe, plus ein gemeinsames Lied bringen die jungen Darsteller zu Gehör. Dem Rheinischen Kirchenverband will sie das Stück zur Verfügung stellen. „Dann können es auch andere Gruppen einstudieren.“

Dürre, Erdbeben und Feuersturm – Elia gerät oft in Gefahr und durchlebt einige Abenteuer. „Das Leben ist nicht immer schön und friedlich“, betont die Pfarrerin. Dies will sie den Kindern mitgeben. Aber auch, dass man den Glauben trotz aller Widrigkeiten nie verlieren sollte. Spätestens am Ende, wenn die Großen „Gott ist da“ singen, springt der Funke über. Viehwegs Text spricht alle an: „Ob reich oder arm, mitten drin oder daneben.“