Essen-Bredeney. . Die Kanalbauten im Wolfsbachtal machen Fortschritte. Die Bagger haben die erste Talsohle erreicht. Die Stadtwerke investieren 20 Millionen Euro.

Im August vergangenen Jahres begannen die Kanalbauarbeiten der Essener Stadtwerke im Wolfsbachtal in Essen-Bredeney. Seitdem haben sich die Bagger tief ins Erdreich gegraben. „Mit 16 Metern Tiefe hat die Hauptpressgrube die erste Talsohle erreicht“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun auf Nachfrage dieser Zeitung. In einem zweiten Schritt kommen dann später noch einmal 16 Meter dazu. „Am Ende wird die Baugrube nicht nur 32 Meter tief sein, sondern auch einen Durchmesser von 22 Metern haben“, skizziert Pomplun die Dimensionen des Projekts vor.

Die Baggerarbeiten in diesem Bereich sind sehr schwierig, da der Boden zum großen Teil aus Fels besteht. Allein für den ersten Teil der Pressgrube musste der Aushub auf rund 540 Sattelschleppern abgefahren werden. Um die Seitenwände der Baugrube abzusichern, wurden 88 so genannte Bohrpfähle aus Beton über 30 Meter in den Boden gebohrt. Aneinander gereiht ergibt das eine Länge von 2,6 Kilometern.

Exaktes Arbeiten in Höhe der Wolfsbankbrücke

Die mächtigen Bohrpfähle wurden bereits gesetzt. 
Die mächtigen Bohrpfähle wurden bereits gesetzt.  © Stadtwerke Essen

Aber auch sonst müssen für dieses Abwasserprojekt große Anstrengungen unternommen werden: Technisches Know-How ist nötig, um die großen Herausforderungen im Wolfsbachtal zu meistern. So wird von der Straße Wolfsbachtal in Höhe der Wolfsbachbrücke über 900 Meter Länge ein Abwasserrohr mit einem Durchmesser von 2,60 Meter unterirdisch bis in die Hauptgrube vorgepresst. „ Hier muss nicht nur die exakte Höhe eingehalten werden, sondern über den gesamten Verlauf der Kanalisation mit hoher Präzision gearbeitet werden“, so Dirk Pomplun weiter. Immerhin beschreibt das Kanalrohr unterirdisch eine S-Kurve und kommt dann exakt an der vorbestimmten Stelle an.

Umfangreiche Kampfmittelsondierungen erforderlich

Die Arbeiter müssen sich im Wolfsbachtal durch hartes Gestein arbeiten.   
Die Arbeiter müssen sich im Wolfsbachtal durch hartes Gestein arbeiten.   © Stadtwerke Essen

Um diese schwierigen Arbeiten vor Ort möglich zu machen, waren umfangreiche Vorbereitungen nötig. Auch deshalb, weil während des Projektes viel im Landschaftsschutzgebiet gearbeitet wird. So gingen beispielsweise ausgedehnte, umfangreiche Kampfmittelsondierungen dem Projekt voraus. Ebenso mussten Baustraßen angelegt, Wege verbreitert und die eigentlichen Bereiche für die Baugruben vorbereitet werden. Dirk Pomplun: „Die eigentlichen Arbeiten an der Hauptpressgrube haben daher erst Mitte März dieses Jahres begonnen.“

Nach nunmehr knapp sieben Wochen wurde mit 16 Metern Tiefe das erste gesteckte Ziel erreicht. Im Mai werden die Tunnelbohrmaschinen angeliefert und in die Pressgruben eingebaut. Dann beginnen die eigentlichen Vortriebsarbeiten für die drei Kanalrohre.

>> NEUER KANAL IST 2,7 KILOMETER LANG

  • Die Baustelle im Wolfsbachtal wird die Stadtwerke nach lange beschäftigen. Die Kanalbauarbeiten werden – so die Planung – rund zweieinhalb Jahre dauern. Insgesamt werden 2,7 Kilometer Kanalrohr neu verlegt. Die Stadtwerke Essen investieren dafür rund 20 Millionen Euro.
  • Die alten Kanäle, die bis nach Schuir reichen, haben bereits 80 Jahre oder mehr auf dem Buckel und müssen daher erneuert werden.