Essen-Bergerhausen. . Michael Schleicher gehört zu den 100 besten Maler-Auszubildenden in Deutschland. Darüber freut sich die Jugendberufshilfe als Ausbildungsbetrieb.

Große Freude bei Michael Schleicher, Auszubildender im Maler- und Lackiererhandwerk, und bei seinem Ausbildungsbetrieb, der Jugendberufshilfe (JBH) in Bergerhausen: Der 28-Jährige gehört zu den 100 besten Azubis in seiner Sparte in ganz Deutschland. Er freut sich über eine Urkunde und einen Malerkoffer. „Für uns als Ausbildungsbetrieb ist das natürlich auch ein toller Erfolg“, sagt Tani Capitain, JBH-Sprecher.

Die Berufsschule hatte Michael Schleicher aufgrund seiner besonderen Leistung für den Wettbewerb vorgeschlagen. Der Essener, der im Ostviertel wohnt, hatte seine Ausbildung in Bergerhausen im August 2016 begonnen. Nach der Realschule sei es für ihn erstmal in Richtung Metallbau gegangen. „Das war aber gar nicht mein Ding. Ich wollte eigentlich von Anfang an Maler und Lackierer werden“, blickt Michael Schleicher zurück. Schon bei privaten Renovierungsarbeiten sei er immer mit viel Spaß dabei gewesen.

Über die Urkunde freuen sich (v.l.) Meister Timo Köpke, Friedel Hermsen, Leiter Berufliche Bildung, und Azubi Michael Schleicher.
Über die Urkunde freuen sich (v.l.) Meister Timo Köpke, Friedel Hermsen, Leiter Berufliche Bildung, und Azubi Michael Schleicher. © Socrates Tassos

Über das Job-Center sei er dann zur Jugendberufshilfe gekommen. Dort konnte er seine außerbetriebliche Ausbildung beginnen – endlich in seinem Traumberuf. Motiviert startete er durch und punktete in der Berufsschule mit guten Noten. Nach der Gesellenprüfung, die Ende Mai beginnt, hofft er auf einen festen Job – gern bei einem Essener Unternehmen. „Ich will erstmal im Beruf Fuß fassen“, sagt Schleicher – spätere Meisterschule und Selbstständigkeit nicht ausgeschlossen.

Der 28-Jährige will erstmal den Führerschein machen

Zunächst will der 28-Jährige, der sich für Sport und Musik interessiert, den Führerschein machen, vielleicht ja schon mit Unterstützung eines neues Arbeitgebers. „Die ersten Bewerbungen habe ich schon geschrieben“, sagt der angehende Maler und Lackierer. Er sei schon gespannt auf sein Prüfungsthema. „Wir müssen zuerst ein nachgestelltes Kundengespräch führen, dann folgt die Umsetzung des Auftrags“, so Schleicher. Gefordert seien unter anderem die saubere Ausführung der Techniken, aber auch eine sinnvolle Materialkalkulation.

Themen könnten zum Beispiel die Restaurierung einer alten Lagerhalle, die Gestaltung einer Werkstatt oder einer Bürofläche für ein Start-Up-Unternehmen sein. Die Ausführung werde an einer kleinen Musterhütte simuliert, die den Azubis auch sonst zum Üben dienen. Für Michael Schleicher ist übrigens jeder Spaziergang ein bisschen Berufsvorbereitung: „Ich sehe ja überall Wände, Fassaden, Strukturen und Farben, an denen ich etwas lernen kann“, sagt er.

Ziel der Ausbildung ist der erste Arbeitsmarkt

„Unsere Azubis sitzen mit den anderen Lehrlingen ihrer Fachrichtung gemeinsam in der Berufsschule und nehmen an Lehrgängen teil“, sagt Meister Timo Köpke, der Michael Schleicher betreut. „Bei der Jugendberufshilfe steht allen Azubis jeweils ein Meister, ein Sozialarbeiter und ein Lehrer zur Seite“, erläutert Tani Capitain. Fast alle JBH-Azubis könnten später in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden, freut sich Friedel Hermsen, bei der JBH für die berufliche Bildung zuständig. Rund 120 junge Menschen lernen in Bergerhausen gerade in den verschiedenen Gewerken. 40 Tage im Jahr müssen die Auszubildenden in externen Betrieben als Praktikanten verbringen – auch, um dort Kontakte zu knüpfen.

Den Wettbewerb „Du hast es drauf – zeig’s uns!“ veranstaltet die Sto-Stiftung, die unter anderem besondere Leistungen von Auszubildenden im Handwerk auszeichnet. „Das einer unserer Azubis unter den Besten ist, kommt längst nicht jedes Jahr vor. Um so mehr freuen wir uns darüber“, sagt Friedel Hermsen.

>>>DIE STO-STIFTUNG FÖRDERT JUNGE MENSCHEN

  • Die Sto-Stiftung unterstützt laut eigener Aussage Jugendliche in der Ausbildung, die persönlich oder wirtschaftlich hilfsbedürftig sind oder aufgrund ihrer allgemeinen geistigen oder sozialen Entwicklung besonderer Zuwendung bedürfen. Benachteiligten jungen Menschen biete die Stiftung Orientierungshilfe.
  • Auszubildende könnten von der Stiftung profitieren, wenn sie durch überdurchschnittliche Leistung und großes Engagement Vorbild für andere seien.