Essen-Bergerhausen. . Arbeitslose der Neuen Arbeit restaurieren den Truck. Jugendberufshilfe sorgt jetzt für den Innenausbau. Erster Einsatz ist für November geplant.

Der Foodtruck Monsieur Ludwig ist an seinem neuen Standort angekommen. Bei der Jugendberufshilfe an der Schürmannstraße fand jetzt die Schlüsselübergabe statt. Langzeitarbeitslose der Neuen Arbeit der Diakonie hatten das Gefährt anderthalb Jahre restauriert. Jetzt werden die Auszubildenden der Jugendberufshilfe den Citroën HY von innen herrichten. „Wir hoffen, dass der Truck im November einsatzbereit ist“, so Thomas Virnich, Geschäftsführer der Jugendberufshilfe.

Das historische Auto mit der großen Seitenklappe war früher auf Märkten in Frankreich unterwegs. Künftig soll es auf Stadtteilfesten und Märkten zum Einsatz kommen. „Die Jugendlichen werden nicht nur den Ausbau übernehmen, sondern dort später auch Waffeln, Crepes, Smoothies, Obst und Kaffee verkaufen. Keine fettigen Sachen, sondern eher Gesundes“, so Virnich. Pommes und Co. würden aufwendigere Einbauten wie einen Dunstabzug erfordern.

Holger Ruppert (l.) und Thomas Hegemann von Jugendberufshilfe präsentieren das von außen bereits fertiggestellte Gefährt.
Holger Ruppert (l.) und Thomas Hegemann von Jugendberufshilfe präsentieren das von außen bereits fertiggestellte Gefährt. © Klaus Micke

Für Thomas Virnich war es „Liebe auf den ersten Blick“, als er das Fahrzeug in der Oldtimer-Werkstatt der Neuen Arbeit entdeckte. Christian Riemann, Abteilungsleiter für Oldtimer bei der Neuen Arbeit, war in Frankreich auf das ungewöhnliche Gefährt gestoßen und hatte dafür gesorgt, dass es nach Essen kam. Der Citroën HY ist Baujahr 1972 und hat rund 50 PS. Damit komme man nicht schnell, aber sicher ans Ziel, so Michael Stelzner, Geschäftsführer der Neuen Arbeit. Der Kleintransporter sei nach der aufwendigen Restaurierung jetzt wieder fahrtüchtig und als historisches Auto für den Straßenverkehr zugelassen.

Das Gefährt wurde in seine Einzelteile zerlegt

Die Mitarbeiter der Neuen Arbeit hätten das Gefährt abfotografiert, es dann in Einzelteile zerlegt und später komplett wieder aufgebaut. Defekte Stellen seien abgeschliffen, geschweißt und ausgebeult, durchgerostete Bleche ausgetauscht worden. Am Ende erhielt das Fahrzeug eine neue Lackierung in Grau, Blau und Orange, was das schon aufgrund seiner Höhe und Länge auffällige Fahrzeug noch markanter macht. Als besonders kompliziert habe sich die Restaurierung der geriffelten Bleche erwiesen.

Bewusst habe man den Foodtruck Monsieur Ludwig genannt, da sich die Jugendberufshilfe am Standort der ehemaligen Zeche Ludwig befindet, nach der auch das dortige Gewerbegebiet benannt ist. Bei der Jugendberufhilfe sind in den kommenden Monaten fast alle Gewerke bei dem Projekt im Einsatz: Metallbauer, Tischler, Maler und Raumausstatter kümmern sich um den Innenausbau. Die jungen Frauen aus dem Hauswirtschafts- und Küchenbereich werden den Truck später bei den Einsätzen betreuen und im Rahmen der Gemeinnützigkeit die Erfrischungen verkaufen. „Wenn es gut läuft, könnte der Foodtruck beim Tag der offenen Werkstatt auf unserem Gelände am 29. November zu seinem ersten großen Einsatz kommen“, hofft Virnich.

Verschiedene Gewerke arbeiten zusammen

Der Truck solle auf keinen Fall anderen Anbietern auf Stadtteilfesten Konkurrenz machen. Im Rahmen des Projekts sollen die Jugendlichen der verschiedenen Ausbildungsgänge die Chance haben, zusammenzuarbeiten und ihre Fähigkeiten zu beweisen.

Während sich die Jugendberufshilfe um die berufliche und soziale Integration Jugendlicher kümmert, schafft die Neue Arbeit der Diakonie eine Job-Perspektive für langzeitarbeitslose Erwachsene.

Bis zu zwölf Mitarbeiter erlernen in der Oldtimer-Werkstatt in Werden Tätigkeiten, die ihnen bei der Arbeit in den Bereichen Karosseriebau, Mechatronik und Mechanik nützen können.