Essen-Bredeney. . Die ev. Kita am Brandenbusch möchte im Juni als Bewegungskindergarten anerkannt werden. Dafür muss das ganze Team eine Übungsleiter-Lizenz machen.
Wenn alles gut geht, kann sich die evangelische Kindertagesstätte am Brandenbusch ab Juni Bewegungskindergarten nennen. Die Vorbereitungen für diese Zertifizierung des Landessportbundes laufen jedenfalls auf Hochtouren – inklusive der Ausbildung sämtlicher Erzieherinnen zu Übungsleiterinnen mit C-Lizenz.
Für die insgesamt neun Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zwischen 25 und 59 Jahren ist das ein echter Kraftakt, denn sie müssen die rund 100 Stunden des Lehrgangs abends und an Wochenenden in ihrer Freizeit im Haus des Sports in Holsterhausen absolvieren. Theorie und Praxis sind gefordert, am Ende steht eine Prüfung. „Das ist für einige eine echte Herausforderung, bei allem Spaß an der Sache ist die Aufregung insgesamt groß“, sagt Kathrin Becker, Leiterin der Kita in Trägerschaft des Diakoniewerks.
Das Team der Bredeneyer Kita hatte sich bei einer Fortbildung in Osnabrück auf das Projekt eingestimmt. Dort lehrt Renate Zimmer, die zahlreiche Bücher zur Psychomotorik geschrieben hat. „Damit beschäftigen wir uns schon seit Jahren, wollten das Thema in unserer Kita aber irgendwie institutionalisieren“, erklärt Kathrin Becker. So sei man darauf gekommen, sich beim Landessportbund um das Zertifikat Bewegungskindergarten zu bewerben.
Am Ende der Ausbildung steht eine Lehrprobe
Daran seien aber Bedingungen geknüpft, die teils einfach, teils schwieriger zu erfüllen seien. „Tägliche Bewegungseinheiten für die Kinder haben wir sowieso in den Alltag integriert. Das intensivieren wir jetzt noch. Ein entsprechendes Außengelände für Bewegung im Freien haben wir auch“, so die Leiterin. Jetzt laufe die Fortbildung der Mitarbeiter.
Für die Schulung der Kollegen habe man insgesamt zwei Jahre Zeit, drei Kolleginnen hätten sie schon absolviert, die anderen seien dabei. Die C-Übungsleiter-Lizenz umfasse nicht nur Themen, die beim Sport mit Kindern zu beachten seien. Es sei eine umfassende Ausbildung, bei der es um Ballsportarten, Ausdauer, Klettern, Walking, Konditions- und Krafttraining, aber auch Yoga, Entspannungstechniken und Jonglieren sowie um die Vermittlung dieser Inhalte gehe. Am Ende stehe eine Lehrprobe. Mit der C-Lizenz könne man auch im Verein tätig werden. „Der Schein macht sich natürlich auch gut im Lebenslauf, was zur Motivation der Kollgen beiträgt“, so Kathrin Becker.
Bewegung funktioniert zum großen Teil ganz spielerisch
„Auch bei den Eltern kommt die Idee der Bewegungskita grundsätzlich gut an“, weiß Kathrin Becker. Man habe jetzt im Eingangsbereich Linien und kleine mobile Hindernisse installiert, so dass sich Kinder und Eltern schon morgens beim Betreten der Räume intensiver bewegen. Es gebe angeleitete und freie Bewegungsmöglichkeiten, die in der Kita teils gruppenübergreifend angeboten würden. Manche Angebote seien auf den ersten Blick gar nicht als Sport zu erkennen, wie die Murmelbahn neben der Treppe, die die Kinder aber zum häufigen Treppenlaufen animiere.
„Schon nach kurzer Zeit werden die Kinder beweglicher, können auf einem Bein stehen und werden mutiger beim Klettern. Über die grobmotorischen Fähigkeiten kann man auch die Feinmotorik verbessern“, so Kathrin Becker. Die Kita kooperiere mit dem örtlichen Sportverein TV Bredeney, der mit Material aushelfe und deren Trainer bei Fragen zur Verfügung stehen würden.
>>>56 KINDER IN DREI GRUPPEN
- In Essen gebe es bereits einige Bewegungskindergärten, gerade in Bredeney agiere man in einem bewegungsfreudigen Umfeld, so Kita-Leiterin Kathrin Becker.
- Die evangelische Kindertagesstätte des Diakoniewerks Am Brandenbusch 4 besuchen 56 Kinder in drei Gruppen. Als besonderes Bewegungsangebot gibt es dort eine Rugby-AG, eine Handball-AG soll bald folgen.