Essen-Stadtwald. . Mitte 2016 wurde die Turnhalle der Stiftsschule in Essen-Stadtwald wegen Wasserschaden geschlossen. Ein Schadstoff-Fund erschwert die Sanierung.

Leidgeprüft sind inzwischen die Schüler, Lehrer und Eltern der Stiftsschule. Die Sanierung der schuleigenen Turnhalle, die endlich im Januar starten konnte, beansprucht eine längere Zeit als geplant. Im Sommer werden es dann drei Jahre sein, dass die Halle nach einem Wasserschaden geschlossen wurde. Bis Ende September soll es nun aber noch dauern, bis die Schüler das Gebäude wieder in vollem Umfang nutzen können.

Schuld daran ist ein Schadstoff-Fund. Asbesthaltige Spachtelmasse fand sich bei der Begutachtung der Sportstätte durch Vertreter der Immobilienwirtschaft der Stadt Essen. „Die haustechnischen Anlagen müssen also gleich mitsaniert werden“, heißt es dazu von der Stadt. Insgesamt kalkuliert die Stadt 70 bis 80 Einzelmaßnahmen – sprich Boden, Decken und Wände bedürfen einer Komplett-Sanierung. Erste Schätzungen gingen 2017 von Kosten von rund 1,4 Millionen Euro aus, nun dürften es nach dem Schadstoff-Fund einiges mehr werden.

Hoffnung auf Teilnutzung erfüllt sich nicht

Eigentlich hatte Schulleiterin Ulrike Nolte die Hoffnung, im April nach den Osterferien zumindest einen Teil der Halle wieder in Betrieb neben zu können für den Schulsport. Immerhin steht die Turnhalle der Stiftsschule im Turnhallensanierungsprogramm, das sich die Stadt für 2018/19 als dringend umzusetzen auf die Fahnen geschrieben hat. Der Termin für die Sanierung der Halle im Stadtwald stand zunächst oben auf der Liste, musste aufgrund anderer Maßnahmen zur Schulraumschaffung aber immer wieder verschoben werden, bedauert die Stadt.

Die Stiftsschüler nutzen seit der Schließung der eigenen Halle die Sporthalle der Gesamtschule Süd. Das heißt, nur die Doppelstunden Sport können dort stattfinden, „denn der Fußweg über die Frankenstraße nimmt viel Zeit in Anspruch, gerade bei den ersten und zweiten Klassen“, sagt Schulleiterin Ulrike Nolte. Einstündiger Sportunterricht findet daher auf dem Schulhof statt, sofern das Wetter es erlaube. „Doch wegen der nun begonnenen Bauarbeiten ist auch der Hof teilweise gesperrt.“

Zirkusprojekt gerät in ernsthafte Gefahr

Besonders eklatant sei dies für das in diesem Jahr anstehende Zirkusprojekt, das Anfang Juli stattfinden soll. „Das gibt es nur alle vier Jahre“, berichtet Ambra Stachow, Vorsitzende der Schulpflegschaft und Mutter einer Tochter und eines Sohnes. Letzterer geht auf die Stiftsschule und möchte natürlich gerne am Zirkusprojekt teilnehmen. Ambra Stachow und Schulleiterin Ulrike Nolte hoffen, dass zumindest bis Juli ein Teil der Halle freigegeben werden kann, um dort zu üben. Nolte: „Demnächst stehen Gespräche mit den Zirkus-Organisatoren an. Da werden wir erst einmal so planen, dass die Kinder in der Sporthalle der Gesamtschule Süd turnen werden.“

>> TURNHALLE SEIT AUGUST 2016 GESCHLOSSEN

  • Die Turnhalle der Stiftsschule musste Anfang bereits im August des Jahres 2016 gesperrt werden, weil Feuchtigkeit in den Fußboden eingezogen war. Die Stadt gab daraufhin ein Gutachten in Auftrag. Auch einige Schadstoffmessungen wurden dabei vor Ort durchgeführt.
  • Eltern initiierten schließlich eine Unterschriftenaktion, damit die Halle endlich saniert wird. Doch die Turnhalle im Stadtwald ist nicht der einzige Notfall: 23 Hallen stehen auf der Prioritätenliste der Stadt.