Essen-Haarzopf. . 50 Prozent der Gläubigen wurden erreicht. Jeder bekam einen Platz. Den Medienrummel nimmt die ev. Gemeinde mit Humor. Mehr zur Bilanz der Aktion.

Die Vergabe von Platzkarten für die Gottesdienste an Heiligabend in der evangelischen Kirchengemeinde Haarzopf hat für ein mediales Interesse ungeahnten Ausmaßes gesorgt. Jetzt hat die Gemeinde eine Auswertung der Kartenregelung vorgenommen – und nimmt den Aufruhr inzwischen mit Humor, wie im aktuellen Gemeindebrief nachzulesen ist.

Er beginnt mit: „Wir befinden uns im Dezember des Jahres 2018. Ganz Deutschland backt Plätzchen und ist in Vorfreude auf das Ereignis im Stall von Bethlehem. Ganz Deutschland? Nein! Der kleinen Stadtteil Haarzopf steht Kopf und ist in aller Munde.“ Christiane Imhof, stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, zieht im neuen Jahr Bilanz. Für die Krippenspielgottesdienste und die Christvesper an Heiligabend 2018 wurden insgesamt 1300 Karten ausgegeben. Damit seien knapp 50 Prozent der Gemeindemitglieder erreicht worden, teilt sie mit. Die meisten Karten wurden während der Adventszeit durch die Gemeindemitglieder bei den entsprechenden Ansprechpartnern abgeholt.

Deutliches Signal für Presbyterium

Nur einzelne Menschen fragten an Heiligabend direkt vor Ort nach einer Karte. Da es noch Restkarten für manche Gottesdienste gab, konnten diese Gottesdienstbesucher spontan vor Ort noch eine Karte erhalten. „Es musste sowohl an der Kirche in Haarzopf als auch im Gemeindezentrum in Fulerum niemand abgewiesen werden“, betont Imhof und kann damit Befürchtungen entkräften, die nach Bekanntwerden der Aktion aufkamen.

Einzelne Karten wurden direkt vor den Gottesdiensten zum Beispiel krankheitsbedingt oder aus anderen wichtigen Gründen zurückgegeben. „Für das Presbyterium war dies ein deutliches Signal, dass es den Menschen der Gemeinde ein Anliegen ist, dass jeder an Heiligabend einen Gottesdienst besuchen kann.“ Es zeigte auch, dass sich viele mit den Themen wie Sicherheit, gleichmäßige Verteilung auf alle Gottesdienste und „Planbarkeit des Heiligabends für die Familien verantwortungsvoll auseinander gesetzt haben“. Dafür bedanke sich das Presbyterium ganz besonders, erklärt Christiane Imhof.

Es bleibe festzustellen, dass die Gesamtstimmung in allen Gottesdiensten rücksichtsvoll, freundlich, wertschätzend und damit wirklich weihnachtlich geprägt gewesen sei.