Essen-Haarzopf. . Seit Monaten haben etliche Anwohner der Humboldtstraße in Haarzopf keine Festnetzverbindung und kein Internet. In der Straße laufen Bauarbeiten.

Dass die Humboldtstraße in Haarzopf umgestaltet und durch Verschwenkungen, Parkbuchten und Bäume verkehrsberuhigt wird und dass sie dafür ihren Anteil zahlen müssen – damit haben sich Anwohner und Mitglieder der Interessengemeinschaft Humboldtstraße inzwischen abgefunden. Nicht jedoch damit, dass sie teils seit Monaten weder Telefon noch Internet nutzen können. Beschwerden bei der Telekom hätten bisher nichts gebracht, beklagen die Anwohner. Sie fürchten, dass die alten Telefonkabel bei den Bauarbeiten in der Straße beschädigt worden seien und die Telekom auch keine neuen gelegt habe.

„Seit drei, vier Monaten haben wir keinen Telefon- und Internetanschluss. Auch Beschwerden beim Telekom-Vorstand in Bonn haben nichts gebracht“, so Anwohner Günter Horn. Die Störung beträfe vor allem die Bewohner der linken Straßenseite, Richtung Erbach gesehen. Offenbar sei schon nach dem Fehler gesucht worden. „Man hat mir dann mitgeteilt, dass der Fehler gefunden sei. Als dann der Techniker zu uns kam, funktionierte es wieder nicht“, schildert Günter Horn seine Erfahrung. Er und seine ebenfalls betroffenen Nachbarn schätzen, dass rund 30 Anwohner, auch in einigen Nebenstraßen, vom Ausfall von Telefon und Internet betroffen seien.

Richtung Kreisverkehr laufen die Arbeiten an der Humboldtstraße noch auf vollen Touren.
Richtung Kreisverkehr laufen die Arbeiten an der Humboldtstraße noch auf vollen Touren. © Christof Köpsel

Er habe während der Bauphase immer wieder Fotos gemacht, so Horn, und wundere sich, dass die Telekom nicht wenigstens ein Leerrohr verlegt habe – gerade angesichts der aktuellen politischen Diskussion, dass bei Neubau oder Sanierung von Straßen Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt werden sollten und dafür auch Fördergelder in Aussicht gestellt würden. „Die Straße war ja sowieso aufgerissen. Im Vorfeld der Straßensanierung haben ja die Stadtwerke ihre Gas- und Wasserrohre erneuert“, so Horn. Jetzt befürchten die Anwohner, dass man die neu verlegten Gehwegplatten für die Fehlersuche wieder aufnehmen müsse.

Anwohner wollten eine weniger aufwendige Sanierung

Die Durchstreckung der Fulerumer Straße hatte die Humboldtstraße vom Verkehr entlastet. Schon seit Jahren war klar, dass die Humboldtstraße saniert und gleichzeitig verkehrsberuhigt werden soll. Rund sieben Jahre nach der Einweihung der neuen Fulerumer Straße hatten im April 2018 die Arbeiten an der Humboldtstraße begonnen. Inzwischen sind die versetzt angelegten Parkbuchten weitgehend fertig, die Beete für die Baumpflanzung vorbereitet. Die Straße ist befahrbar, allerdings fehlt noch eine weitere Asphaltschicht, um Anschlüsse und ähnliches abzudecken.

Im Vorfeld der Sanierung hatte es Proteste der Anwohner gegeben, die die von der Stadt vorgesehene aufwendige Umgestaltung ihrer Straße nicht für sinnvoll hielten und deshalb auch nicht – wie im Kommunalabgabengesetz festgeschrieben – dafür zahlen wollten. Dass durch die Umgestaltung Parkplätze wegfallen, ärgert die Bürger besonders. Neue Straßenbäume brauche man nicht, so der Tenor im Vorfeld – fast jeder habe an der Humboldtstraße sowieso einen Vorgarten.

Laut Telekom-Sprecher Stephan Althoff lägen aktuell sieben Störungsmeldungen von Kunden aus dem Bereich vor. Leider sei im Bereich Humboldt-/Fulerumer Straße seit Oktober 2018 mehrfach Feuchtigkeit in das sogenannte Verzweigerkabelnetz der Telekom eingedrungen. Dies sei vor allem durch die massiven Bauarbeiten im Straßen- und Bürgersteig-Bereich und die anschließende Verdichtung des Untergrunds begünstigt. worden.

Durch die eindringende Feuchtigkeit sei es zu temporären Beeinträchtigungen gekommen, weshalb die Telekom im genannten Gebiet in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Kabelstücke ausgetauscht und instand gesetzt habe. So habe man zuletzt am 4. Februar noch einmal 80 Meter Kabel ersetzt. Leider seien immer noch nicht alle Fehlerstellen beseitigt. Deshalb würden in den kommenden Tagen erneut weitere Tiefbauarbeiten notwendig.

Diese könnten teilweise nur verzögert erledigt werden, weil durch die Großbaustelle die Genehmigung zur Durchführung der Arbeiten länger gedauert habe als das normalerweise der Fall sei. „Bei den betroffenen Kunden können wir uns derzeit nur entschuldigen. Unsere Mitarbeiter tun alles, um die Kunden so schnell wie möglich wieder ans Netz zu bringen“, so Althoff.

>>>ANWOHNER WOLLTEN IN PLANUNG EINBEZOGEN WERDEN

  • Die Anwohner der Humboldtstraße waren durchaus für die Sanierung der schadhaften Fahrbahn. Sie hätten sich allerdings eine weniger aufwendige und damit preiswertere Umgestaltung erhofft.
  • Viele Haarzopfer hätten sich gewünscht, in den Planungsprozess der Sanierung stärker einbezogen zu werden.