Essen-Bredeney. . Die Initiative gegen das Bauprojekt am Meckenstocker Weg will Unterlagen juristisch bewerten lassen und dann mit der Stadtspitze sprechen.
Der Kampf der Nachbarn gegen 14 neue Wohnungen am Meckenstocker Weg geht weiter: Um das weitere Vorgehen zu besprechen, trafen sich Mitglieder der Bürgerinitiative und interessierte Bürger. Die Initiative sucht derzeit einen Experten für Baurecht. Dieser soll die der Bürgerinitiative inzwischen vorliegenden Unterlagen bewerten und in Bezug auf die Rechtmäßigkeit der Baugenehmigung prüfen.
So vorbereitet wolle man das Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Kufen und Planungsdezernent Hans-Jürgen Best suchen, sagt Hans-Bernd Katz, Sprecher der Bürgerinitiative, der das Treffen leitete. „Das Bauchgefühl ist die eine, die rechtliche Komponente die andere Seite“, erklärt Harald Haakshorst, Rechtsanwalt und CDU-Ortsverbandsvorsitzender Bredeney.
Seit Jahren kämpfen Anwohner gegen das Bauvorhaben am Meckenstocker Weg 42. Dort baut die Brucker Holt Projektentwicklungsgesellschaft 14 Wohnungen und 21 Tiefgaragenparkplätze. Die Arbeiten dort laufen seit einigen Monaten. Was die Bürger vor allem beschäftigt, ist die Größe des geplanten Wohnhauses, das komplett an die Geno-Bank verkauft sei. Diese wolle die Wohnungen vermieten. Die Anwohner sorgen sich um den zusätzlichen Verkehr, den die kleine Straße Meckenstocker Weg, die sich zu einer Seite stark verengt, nicht aufnehmen könne.
Bürger erhoffen sich Antworten auf offene Fragen
Einige befürchten, dass das Neubauprojekt in das angrenzende Landschaftsschutzgebiet hineinrage und erhoffen sich Antworten aus den jetzt vorliegenden Unterlagen, die Hans-Bernd Katz nach eigenen Angaben auf Anfragen bei der Bezirksregierung Düsseldorf und bei der Stadt erhalten habe.
Harald Haakshorst schlug ein Gespräch im kleinen Rahmen mit dem Oberbürgermeister vor. „Darauf müssen wir uns aber gut vorbereiten, damit wir Fakten bieten können“, sagt er. Eine Nulllösung anzustreben, also die komplette Aufgabe des Bauprojekts, sei unrealistisch. Der Jurist Haakshorst mahnte zur Vorsicht: Einen Baustopp für ein solches Projekt zu erwirken, könne problematisch sein. Unter Umständen müsse Schadensersatz gezahlt werden, wenn sich später herausstelle, dass der Baustopp ungerechtfertigt gewesen sei.
Brütende Vögel und Fledermäuse im Umfeld
Ziel der Bemühungen könne nur sein, dass weniger Wohnungen gebaut würden und dafür die Straße verbreitert werde. So würde auch die Durchfahrt für Feuerwehr, Rettungswagen und Müllabfuhr erleichtert. Auf jeden Fall wolle man die Verwaltung aufrütteln und für die Sorgen der Anwohner sensibilisieren.
Ein Thema der Versammlung, an der rund 30 Bürger teilnahmen, waren auch brütende Vögel und Fledermäuse, die nach Aussage einiger Anwohner in unmittelbarer Nähe des Neubauprojekts lebten. Auch diese werde man als Argument gegen das Neubauprojekt anführen, sind die Nachbarn entschlossen, weiter zu kämpfen.
Kurzfristiger Ortswechsel war erforderlich
Die Versammlung der Bürgerinitiative Meckenstocker Weg sollte ursprünglich in der Goetheschule stattfinden. Da die Organisatoren aber offenbar versäumt hatten, den offiziellen Genehmigungsweg zu gehen, mussten sie kurzfristig umdisponieren. Das Treffen fand dann im Tennis-Clubhaus des ETB an der Frankenstraße statt.