Essen-Bergerhausen. . Der Bergerhauser Markt, auf dem nur noch ein Käsehändler steht, existiert laut Stadt eigentlich nicht mehr. Markt entstand auf Bürgerwunsch.
Die Politiker der Bezirksvertretung II werden in ihrer nächsten Sitzung am Donnerstag, 7. Februar, informiert, dass das Amt für Straßen und Verkehr die Schilder und Schranken für den Bergerhauser Wochenmarkt abbauen wird. Diese waren eigentlich dafür gedacht, die Elbestraße zwischen Weser- und Siegstraße während der Marktzeit freitags von 12 bis 19 Uhr abzuriegeln. Der Markt finde aber faktisch nicht mehr statt, heißt es seitens der Verwaltung.
Abbau ist von Personal und Witterung abhängig
Es gebe nur noch einen einzelnen Markthändler, der seinen Verkaufswagen auf dem Kirchengrundstück aufstelle. Die Schranken und Schilder an der Elbestraße seien deshalb nicht mehr nötig. Wann genau diese entfernt würden, stehe noch nicht fest. Personelle und witterungstechnische Umstände könnten den Abbau verzögern.
Wolfgang Pfotenhauer, Vorsitzender des Bürgervereins Bergerhausen, hatte sich vor mehr als zwei Jahrzehnten für die Eröffnung des Marktes stark gemacht. Ihn stimmt die aktuelle Entscheidung der Stadt schon ein wenig traurig. „Es ist schon schade, dass der Markt bis auf den Käsestand nicht mehr existiert. Zu den besten Zeiten standen rund 20 Stände auf der Elbestraße“, erinnert er sich. Ende der 1990er Jahren hätten sich die Bürger unbedingt einen Markt gewünscht – um frische Waren einkaufen zu können und als Ort der Kommunikation. In den Anfangsjahren sei der Markt auch gut genutzt worden, die Zahl der Händler sei sogar gewachsen. Gestartet sei man mit zwölf Ständen.
Seit zweieinhalb Jahren gebe es nur noch Jochen Buers mit seinem Käsestand. „Wir freuen uns natürlich, dass wenigstens er noch da ist“, sagt Pfotenhauer. Noch im Oktober 2018 hatte der Bürgervereinsvorsitzende gemeinsam mit seiner Frau Gisela, die sich damals als SPD-Bezirksvertreterin für die Marktpläne eingesetzt hatte, das 20-jährige Bestehen des Marktes gefeiert. „Man fragt sich, ob ein Markt überhaupt noch zeitgemäß ist. Die Discounter mit ihren Obst- und Gemüsetheken sind da echte Konkurrenz und machen den kleinen Markthändlern das Leben schwer“, sagt Pfotenhauer.
Nicht jeder Markt in Essen ist gleich erfolgreich
Einige Stammkunden, die dem Käsehändler die Treue halten, würden sich durchaus ein größeres Angebot, vor allem einen Obst- und Gemüsestand zu schätzen wissen. „Natürlich wünschen wir uns, dass alle Märkte so gut angenommen werden wie Rüttenscheid und Steele“, sagt Wolfgang Fröhlich, Geschäftsführer der für die Märkte zuständigen Essener Verwertungs- und Betriebsgesellschaft. Aber leider sei das Wunschdenken. Der Umsatz für die Händler müsse ja stimmen und wer in Bergerhausen stehe, könne nicht gleichzeitig anderswo sein.