Essen-Holsterhausen. . Nach Bauarbeiten an der Hufelandstraße wurden Bäume nur ungenügend nachgepflanzt, kritisiert eine Anwohnerin. Das war im Sommer spürbar.
Wie zum Trotz hat die Blumenhändlerin an der Hufe-landstraße einen Teil des Oberleitungsmastens vor ihrem Schaufenster mit pinker Wolle umstrickt. „Früher, da haben die Linden hier vor der Tür Farbe an die Straße gebracht“, sagt Nachbarin Claudia Kudla wehmütig. Bis sie 2017 für Bauarbeiten weichen mussten.
Nach den Kanalarbeiten und der Sanierung der Haltestelle seien die Bäume nicht im gleichen Maß nachgepflanzt worden, kritisiert Kudla. Die Fällungen waren im Februar 2017 von vielen Anwohnern kritisiert worden. Allein auf dem Abschnitt zwischen Cranach- und Robert-Koch-Straße fehlen seither sieben Bäume, hat Claudia Kudla beobachtet. Seit Mitte der 1980er-Jahre lebt sie in der Wohnung in Holsterhausen: „Vor allem im zurückliegenden heißen Sommer haben mir die Bäume enorm gefehlt. Die Luft ist merklich schlechter geworden“, hat die 63-Jährige beobachtet.
Bäume an der Holsterhauser Straße bereits gefällt
Dabei weiß sie um die Notwendigkeit der Baustellen: „Natürlich müssen die Kanäle erneuert werden, auch die Erneuerung der Haltestelle war dringend notwendig. Ich finde aber, dass danach die Neuanpflanzungen etwas stiefmütterlich behandelt werden“, sagt Kudla und verweist auf den breiten Bürgersteig vor ihrer Tür. Wo sich mittlerweile häufig Falschparker tummelten, sei etwa ausreichend Platz für ein ausladendes Baumbeet – oder andere Grünflächen.
„Gemeinsam mit dem Blumenhandel habe ich bei der Stadt angefragt, wir würden uns auch um das Beet kümmern. Dort sagte man uns aber, dass wir die Anschaffung komplett zahlen müssten“, sagt Kudla. Als sie nun von der Kanalsanierung und entsprechenden Baumfällungen an der Holsterhauser Straße las, war sie alarmiert: „Was gefällt wird, muss auch nachgepflanzt werden“, fordert Kudla.
Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun beteuert, dass für die bereits gefällten neun Bäume zwischen Planckstraße und A40-Abfahrt Ersatz geschaffen werden soll: „Jeder Baum wird nachgepflanzt.“ Warum 2017 an der Hufelandstraße nicht genauso verfahren wurde, könne er nicht mehr nachvollziehen. Auch seitens der Stadt gab es noch keine Antwort auf die Frage nach den fehlenden Bäumen. Fest steht, dass im oberen Teil der Hufelandstraße bewusst weniger nachgepflanzt wurde: Damals argumentierte die Stadt, mehr Parkplätze zu schaffen. Ausgleich sollte dafür an der Kaulbachstraße geschaffen werden. Kudla: „Das macht die Situation bei uns vorm Haus nicht besser.“