Essen-Bredeney. . Das Gebäude in der Conradschen Kolonie soll Ende 2018 fertig sein. Am Ruhrstein haben die Arbeiten auf dem Gelände der Villa Schönberger begonnen.

Das Stadtbild Bredeneys verändert sich. Das gilt nicht nur für das Zentrum an der Bredeneyer Straße, wo im kommenden Jahr ein neuer Wohn- und Geschäftskomplex fertiggestellt wird. Auch in den reinen Wohnstraßen tut sich einiges. So steht der Neubau der Villa Conrad, Am Wiesental 12, kurz vor dem Abschluss. Gerade begonnen haben dagegen die Arbeiten für den Neubau Am Ruhrstein 33.

Beide Objekte haben vieles gemeinsam. Für beide zeichnet der Bredeneyer Immobilienunternehmer Norbert Pabst als Bauherr verantwortlich, beide werden über Sotheby’s Immobilien vermarktet – und für beide mussten alte Villen weichen, was bei einigen Nachbarn und Liebhabern historischer Gebäude für Verärgerung sorgte.

Die schindelverkleidete Villa musste weichen

Als im Frühjahr 2016 der Abriss des schindelverkleideten Jugendstilhauses von 1907 in der Conradschen Villenkolonie begonnen hatte, meldeten sich zahlreiche Nachbarn zu Wort, die um den Charakter der Siedlung fürchteten. Das historische Ensemble war zwischen 1900 und 1920 vom Architekten Wilhelm Conrad entworfen worden. Die Häuser dort weisen nicht die typischen floralen Jugendstilelemente auf, sondern sind eher in einem in England bevorzugten Landhausstil erbaut. Prägend für diesen Stil sind Ziergitter vor den Fenstern, Sprossenfenster und mit Türmchen sowie Schieferelementen gestalte Fassaden.

Norbert Pabst hatte die marode Conradsche Villa Ende 2015 gekauft und später abreißen lassen. Im Mai 2017 erfolgte die Grundsteinlegung für das Haus mit neun Eigentumswohnungen und einer Wohnfläche von rund 1400 Quadratmetern. „Die ersten Bewohner werden Weihnachten einziehen“, so der Bauherr. Alle Wohnungen seien bereits verkauft.

Der große Bohrer ist eingetroffen: Das Bauprojekt Am Ruhrstein steht noch ganz am Anfang.
Der große Bohrer ist eingetroffen: Das Bauprojekt Am Ruhrstein steht noch ganz am Anfang. © Carsten Klein

Noch ganz am Anfang steht dagegen das Bauprojekt Am Ruhrstein. Mit rund einem Jahr Verspätung haben dort jetzt die Arbeiten begonnen. „Wir haben lange auf die Baugenehmigung für das Projekt Am Ruhrstein gewartet“, so Pabst. Ende September sei die Baugenehmigung dann erteilt worden. Am Ruhrstein 33 hatte vorher die Villa Schönberger gestanden, ein 115 Jahre altes Gründerzeithaus, das Anfang 2017 abgerissen wurde. Man müsse sich immer Kritik gefallen lassen, wenn man alte Gebäude abreiße, weiß David Holländer von Sotheby’s Immobilien.

Dachterrasse mit Blick auf den Baldeneysee

„Wir rechnen mit 18 bis maximal 22 Monaten Bauzeit für das Haus mit maximal elf Einheiten“, erklärt er. Im Frühsommer/Sommer 2020 sollen die Bewohner einziehen. Es werde Bereiche zur Straße und zum Wald mit getrennten Treppenhäusern und Aufzügen geben, sowie eine Tiefgarage mit 26 Plätzen. Die Wohnungen werden 87 bis 311 Quadratmeter groß sein. „Die größte ist die Penthouse-Wohnung mit einem sogenannten Skydeck darauf, einer mit Glas umrandeten Dachterrasse mit Blick auf den Baldeneysee und die Villa Hügel“, so Norbert Pabst. Wenn möglich, wolle man diese Wohnung komplett verkaufen, notfalls ließe sie sich aber auch teilen.

„Viele Nachbarn standen dem Bauprojekt kritisch gegenüber. Ich glaube aber, dass wir im Rahmen einer offenen Baustellenbesichtigung die Bedenken weitgehend ausräumen konnten“, sagt David Holländer. Der riesige Bohrer wird sich jetzt gut zehn Meter tief in die Erde vorarbeiten, die letzten drei Meter durch Fels, wie Norbert Pabst betont. Rund 4000 Kubikmeter Boden müssten ausgehoben werden, die Baugrube schütze man durch eine Trägerwand. „In 40 Metern Tiefe gibt es hier Flöze, die aber überbaut werden können.“

Die Wohnfläche beträgt 1920 Quadratmeter

Die Preise für die Wohnungen im Neubau Am Ruhrstein 33 liegen laut David Holländer von Sotheby’s Immobilien bei 3800 bis 6400 Euro pro Quadratmeter.

Die Wohnfläche dort werde insgesamt 1920 Quadratmeter betragen. Dadurch, dass für die Statik des Neubaus vor allem die Außenwände, Fahrstuhlschächte und Treppenhäuser wichtig seien, sei man bei den Grundrissen flexibel.