Essen-Stadtmitte. . Hans-Bernd Schleiffer ist passionierter Theatergänger. Als Vorsitzender der Theatergemeinde will er anderen den Zugang zur Kultur erleichtern.

Menschen mit dem Theater in Kontakt zu bringen, ist das Ziel der Theatergemeinde Essen, die 1984/85 gegründet wurde. Der Verein hat nur neun Mitglieder im klassischen Sinn, kümmert sich aber um über 2100 Teilnehmer. „Das sind sozusagen Mitglieder auf Zeit, für eine Spielzeit. Es sind Menschen, die über uns eines der mehr als 50 verschiedenen Abos gebucht haben“, sagt der Vereinsvorsitzende Hans-Bernd Schleiffer.

Der 66-jährige, pensionierte Lehrer ist dem Theater seit Langem verbunden. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte, die er schon seit seiner Kindheit kennt und mit der er zwei erwachsene Kinder hat, geht er zwei- bis dreimal pro Woche ins Theater. „Ich kann gar nicht sagen, was ich am liebsten sehe. Ich bin neugierig geblieben, sehe mir gern neue Stücke an, vergleiche Inszenierungen, habe mich inzwischen auch mit der Oper angefreundet“, sagt Schleiffer. Die Leidenschaft für die Bühne sei im Laufe der Jahre gewachsen. Dass Theater für ihn Suchtpotenzial hat, gibt er durchaus zu. „Unser Lebenstakt richtet sich schon nach dem Theaterspielplan. Wenn eine spannende Aufführung ansteht, können wir nicht einfach übers Wochenende wegfahren“, sagt er und lacht.

Vorsitzender war lange Lehrer in Stoppenberg

Die Fächer, die Hans-Bernd Schleiffer unterrichtete, haben mit Kunst und Kultur allerdings wenig zu tun: Mathe, Physik und Technik. Allein 38 Jahre war er am Gymnasium am Stoppenberg tätig. „Das war eine tolle Zeit“, erinnert sich Schleiffer, der sich noch erinnern kann, wie fasziniert er mit 15 von Schauspieler Günter Lamprecht im Grillo-Theater war.

Seine Leidenschaft will Schleiffer über sein Engagement für die Theatergemeinde weitergeben. „Wir betreuen die Teilnehmer professionell, beraten, empfehlen nach ihren Vorlieben genreübergreifend Abos, die auch die Theater der Nachbarstädte einbeziehen“, sagt der Vorsitzende. Deshalb habe die Besucherorganisation jetzt auch „Metropole Ruhr“ im Namen. Die Theater, auch die privaten Spielstätten der Region, seien an der Zusammenarbeit mit der Theatergemeinde sehr interessiert. „Immerhin vermitteln wir über 20.000 Karten pro Saison. Zu den Verantwortlichen der Theater haben wir ein Vertrauensverhältnis, bekommen die Programme, bevor sie offiziell vorgestellt werden“, so Schleiffer, der Stücke in der Info-Broschüre des Vereins bespricht.

Organisiert werden auch Theaterreisen

Auch die Organisation von Theaterreisen und Museumsbesuchen übernimmt die Theatergemeinde. Für seine Service-Leistungen erhält der Verein 20 Euro pro Teilnehmer und Saison. Ein Einstieg ins Abo sei jederzeit möglich, auch wenn die Spielzeit bereits begonnen habe . . .

Die Theatergemeinde unterhält Büroräume an der Alfredistraße 32. Dort sind Geschäftsführerin Sigrid Riemer und ihr Team montags von 12 bis 17 Uhr, sowie dienstags bis freitags, 9 bis 12 Uhr, zu erreichen. Der Kontakt ist möglich unter Telefon 22 22 29 oder per E-Mail unter info@theatergemeinde-metropole-ruhr.de