Essen-Margarethenhöhe. . Bewohner der Margarethenhöhe vermuten, dass viele Klinikumsmitarbeiter in der Siedlung parken. CDU-Vertreter bringen Bewohnerparken ins Gespräch.

Rund 70 Bewohner machten bei einer CDU-Bürgersprechstunde ihrem Ärger über die zugeparkten Straßen auf der Margarethenhöhe Luft. Die Bürger vermuten, dass vor allem Mitarbeiter des Klinikums dort parken, um dann zu Fuß über den Hohlweg zu ihrer Arbeitsstätte zu laufen. Viele auswärtige Kennzeichen ließen vermuten, dass es sich nicht um Autos der Anwohner handele. Laut Brigitte Harti, Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Margarethenhöhe, müsse man dringend mit Anwohnern, Bürgerschaft und Politik Lösungen finden. Das könnten erst einmal Verkehrsschilder sein, aber auch über Bewohnerparken könne man sprechen.

Besonders besorgt hätten sich die Mieter der Seniorenwohnungen des Peter-Reuschenbach-Hauses an der Stensstraße gezeigt. Sie fürchteten, dass Rettungswagen und Arzt im Notfall nicht durchkämen. „Es kann nicht sein, dass die Anwohner hier keine Parkplätze finden, weil hier alles zugeparkt ist“, sagt Brigitte Harti. in deren Sprechstunde die Diskussion stattfand. „Die Leute habe ihr Anliegen sehr emotional vorgetragen, sie sind ziemlich verärgert“, ergänzt ihr Stellvertreter Horst Hindrichs. Besonders betroffen sei der an Holsterhausen grenzende Bereich mit Metzendorfstraße, Steile Straße, Laubenweg und Waldlehne. „Der Parkdruck im historischen Teil der Margarethenhöhe ist sowieso groß. Es kann natürlich nicht jeder einen Parkplatz direkt vor der Tür finden, aber die Anwohner fühlen sich regelrecht verdrängt“, sagt Brigitte Harti. Der Parkdruck beeinträchtige die Wohnqualität massiv.

Vor allem vor den Awo-Seniorenwohnungen an der Stensstraße ist der gesamte Bereich oft zugeparkt.
Vor allem vor den Awo-Seniorenwohnungen an der Stensstraße ist der gesamte Bereich oft zugeparkt. © Christian Schmitt

Man wolle jetzt Lösungen suchen und Gespräche mit dem Uniklinikum führen. Zudem solle die Verwaltung prüfen, was möglich und sinnvoll sei. Die Anwohner würden laut Harti als erste Maßnahme ein Schild „Durchfahrt verboten – Anlieger frei“ befürworten. Allerdings sei schwer zu kontrollieren, ob sich die Autofahrer daran hielten. Das habe sich bereits bei der Stadtwerke-Baumaßnahme am Brückenkopf 2016 gezeigt.

Bewohnerparken wurde nicht weiter verfolgt

Die Idee, über Bewohnerparken auf der Margarethenhöhe nachzudenken, hält Jasmin Trilling vom Stadtpresseamt für unrealistisch: „Das Bewohnerparken wird nach einem Ratsbeschluss vom November 2012 aus Kostengründen als sogenannte freiwillige Leistung der Stadt nicht mehr weiterverfolgt.“ Auch eine Anliegerstraße könne nur mit einer entsprechenden Begründung, zum Beispiel bei einem Unfallschwerpunkt, eingerichtet werden, so Jasmin Trilling.

„Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres einen sinnvollen Antrag für die Bezirksvertretung zu erarbeiten und Gespräche mit dem Klinikum über eine Lösung im Sinne der Anwohner zu führen“, erklärt Horst Hindrichs.

Mitarbeiter sollen den öffentlichen Nahverkehr nutzen

Thorsten Schabelon, Sprecher des Uniklinikums, nennt Zahlen. Für 6300 Mitarbeiter, die natürlich nicht gleichzeitig im Dienst seien, gebe es 1800 Parkplätze, davon 1300 für Mitarbeiter und 500 für Patienten und Angehörige. Insgesamt würden im Klinikum pro Jahr 70.000 Patienten stationär und 300.000 Patienten ambulant behandelt. Man habe bewusst nicht alle Plätze für Mitarbeiter reserviert, denn gerade den Patienten sei es oft nicht zuzumuten, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.

„Wie wohl die meisten Krankenhäuser leiden auch wir unter Parkproblemen. Dabei haben wir schon durch das neue Parkhaus an der Hufelandstraße 200 Plätze geschaffen“, so der Sprecher. Allerdings gebe es bereits Wartelisten für einen Platz im Parkhaus. Für ein weiteres Parkhaus sei keine Fläche vorhanden und „wir haben ja schon fünf“, so der Sprecher.

Schichtdienst erschwert Anfahrt mit Bus und Bahn

Das Klinikum werbe – auch aus ökologischen Gründen – mit der Ruhrbahn bereits mit wachsendem Erfolg dafür, dass Mitarbeiter auf den ÖPNV umsteigen. Wer umsteige, könne ein spezielles Jobticket nutzen. „Allerdings ist das beim Schichtdienst oft problematisch“, so Schabelon.Er könne die Probleme der Anwohner aber durchaus nachvollziehen. „Wir sind da auf jeden Fall gesprächsbereit.“