Essen-Bredeney. . Der Förderverein will die Wiese vor dem Gehege im Heissiwald für Kinder attraktiver machen. Am 14. Oktober werden wieder Kastanien angenommen.
Das Wildgatter im Heissiwald erfreut sich weiter großer Beliebtheit. „Rund 40 000 Besucher kommen im Jahr“, schätzt Hans-Peter Huch, Vorsitzender des Fördervereins Wildgatter Heissiwald. Allein zur Herbstaktion am 14. Oktober erwarte der Verein 700 bis 800 Besucher, inklusive der Eltern, die ihre Kinder beim Abgeben ihrer gesammelten Kastanien begleiten. Im nächsten Jahr feiert der Förderverein sein 25-jähriges Bestehen – und plant, die Wiese vor dem Gehege durch zwei Tierskulpturen aus Holz aufzuwerten.
„Wir wollen den Kindern mehr Aufenthaltsqualität bieten“, erklärt Hans-Peter Huch. Die Skulpturen sollen zum Klettern geeignet sein. Die erste solle möglichst schon zur Ostereieraktion im Frühjahr stehen. Sie werde aus einem Stamm gefertigt und soll eine Wildschwein-Bache mit Frischlingen zeigen. Der Verein rechnet mit 2000 bis 3000 Euro Kosten pro Holzfigur. Man habe den Künstler und ehemaligen Förster Shapoor Engineer und den 18-jährigen Schüler Nils Holler kontaktiert. Beide fertigen ihre detailreichen Werke mit der Kettensäge. Später sollen Kinder auf den Holztieren klettern können.
„Was genau die zweite Skulptur darstellen wird und wann sie kommt, steht noch nicht fest“, so Huch. Ursprünglich habe man die Wiese am Gehege durch einen Spielplatz aufwerten wollen, was aber an Kosten- und Genehmigungsfragen gescheitert sei, so der Vorsitzende. In Vorbereitung auf das Jubiläum im nächsten Jahr seien bereits die Aussichtsplattformen und Hinweistafeln am Gehege erneuert worden. „Wir haben vier Podeste, drei außerhalb und eines innerhalb des Geheges. Letzteres war eigentlich als besondere Attraktion gedacht, hat sich aber nicht bewährt und soll nach draußen versetzt werden“, sagt Förster Armin Wuttke.
Die Tierpfleger gehen immer zu zweit ins Gehege
Die Innenplattform könne man nur im Rahmen einer Führung besuchen. Die Organisation hätte die zeitlichen Kapazitäten der ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder überstiegen. „Allein darf kein Besucher ins Gehege, auch die Tierpfleger sind immer zu zweit unterwegs“, verweist Wuttke auf die Sicherheitsvorschriften. Die Tiere seien nämlich keineswegs zahm – und sollten das auch nicht sein. Kurz nach Gründung des Geheges habe ein Pilzsammler die Begegnung mit einem Hirschen mit dem Leben bezahlt.
Der Förderverein Wildgatter Heissiwald hat heute rund 300 Mitglieder. Er war 1994 gegründet worden, als die Stadt das 1964 errichtete Gehege aus Kostengründen aufgeben wollte.
Tierische Bewohner sind auf Schautafeln abgebildet
Anhand von zehn Schautafeln, die rund um das Gehege platziert sind, können Familien die tierischen Bewohner identifizieren. Jetzt im Herbst leben im Gatter zwölf Wildschweine sowie jeweils acht Stück Rot- und Damwild und Mufflons. Im Frühjahr werde die Zahl wieder auf sechs pro Art reduziert, die dann Nachwuchs bekämen. „Wir haben hier ein Gelände von etwa fünf Hektar Größe, da können wir die Zahl der Tiere nicht vergrößern“, so der Förster.
Den heißen Sommer hätten die Tiere gut überstanden, ihre Wiese sei durch das Blätterdach im Wald geschützt. „Ein Tier war aber offensichtlich dehydriert. Wir haben dann zusätzliche Wasserbehälter aufgestellt und nach ein paar Tagen ging es ihm besser“, sagt Tierarzt Frank Möbius, der ehrenamtlich für den Verein tätig ist.
Das Wild frisst Mais, Fertigfutter und Gemüsereste
Das Wild werde täglich gefüttert – mit Heu, Mais, Fertigfutter, Obst- und Gemüseresten, die vom Großmarkt abgeholt werden – und natürlich mit den Kastanien und Eicheln, die die Kinder für die Tiere sammeln.
Die Herbstaktion des Fördervereins Wildgatter Heissiwald steigt am Sonntag, 14. Oktober , 10 bis 12 Uhr, am Wildgatter. Dieses ist erreichbar über den Weg zur Platte. Die Kinder können ihre gesammelte Kastanien und Eicheln als Futter für die Tiere abgeben, erhalten dafür eine Urkunde und werden mit Würstchen und Getränken versorgt.