Essen-Rellinghausen/Bergerhausen. Mit der Präsentation des neu gestalteten Spielplatzes endet die aufwendige Kanalbaustelle im Walpurgistal. Fläche war Lagerplatz für Rohre.
Zum Ende der großen Kanalbaumaßnahme im Walpurgistal ist jetzt der Spielplatz erneuert worden. Baudezernentin Simone Raskob, Vertreter von Grün und Gruga und der Stadtwerke präsentierten die Spielfläche im Dreieck Im Walpurgistal/Eschenstraße/Sperberstraße. Die Kinder können den Platz allerdings erst in der nächsten Woche in Besitz nehmen, wenn der Bodenbelag des Bolzplatzes fertig ist.
Der Spielplatz war durch die aufwendigen Kanalbauarbeiten jahrelang nicht nutzbar. Die Stadtwerke hatten dort riesige Rohre von 3,60 Meter Innendurchmesser und 26,5 Tonnen Gewicht gelagert, die dann unterirdisch verbaut wurden. Diese kamen nachts per Spezialtransport an und mussten bis zur Verarbeitung zwischengelagert werden. Nach dem Abschluss der Baustelle wurde der Spielplatz jetzt in größerer Form mit neuen Spielgeräten für alle Altersgruppen vom Kleinkind bis zum Jugendlichen für rund 120 000 Euro neu angelegt.
Die Stadtwerke beteiligten sich am Umbau des Spielplatzes mit 65 000 Euro. „Eigentlich sind Spielplätze nicht unser Aufgabengebiet. In diesem Fall wollten wir die Fläche, die wir ja genutzt und in ihrer alten Form zerstört haben, auch wieder herrichten“, sagt Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun.
Die Arbeiten zur Erneuerung des Kanalsystems und zur Renaturierung des Rellinghauser Mühlenbachs seien durch Lärm, Dreck und Bauverkehr eine große Belastung für die Anwohner gewesen. Diese Unannehmlichkeiten wolle man durch die Beteiligung an der Spielplatz-Erneuerung ein wenig wieder gutmachen. Noch vor den Herbstferien werde der Platz wieder bespielbar sein. Weitere Büsche würden noch im Oktober und November gepflanzt, ein Fest zur Einweihung soll dann im Frühjahr folgen.
Projekt im Walpurgistal kostete 17 Millionen Euro
Die Stadtwerke hatten insgesamt rund 17 Millionen Euro in die Erneuerung und Vergrößerung der Kanäle sowie die Renaturierung des Rellinghauser Mühlenbachs investiert. Insgesamt seien auf dem Gelände 10 000 Tonnen Rohre verbaut und 35 000 Tonnen Erdreich bewegt worden, fasst Projektleiter Marcel Rodewig von den Stadtwerken zusammen. Jetzt könne bei Starkregen jeweils ein Sattelschlepper Wasser pro Sekunde durchfließen, erläutert Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun. Der Spielplatz, für den noch Paten gesucht werden, ist laut Joachim Jahn von Grün und Gruga ein Leuchtturm-Projekt. Es gebe von den 425 Spielplatzen in Essen nur wenige in dieser Größenordnung.
Die mehrjährige Kanalbaustelle sei etliche Monate früher als erwartet fertig geworden, die Eröffnung des Spielplatzes sei der letzte Mosaikstein, so Dirk Pomplun. „Bei dem Projekt stand nicht nur der Naturaspekt im Vordergrund, sondern auch die Entwässerung der geplanten Neubaugebiete im Essener Süden“, betonte Baudezernentin Simone Raskob.
Wasserrad erinnert an die Mühlenvergangenheit
Von den verbauten Rohren ist im Walpurgistal nichts mehr zu sehen, stattdessen ist der neue Spielplatz jetzt von einer grünen Auenlandschaft umgeben, durch die der vom Abwasser befreite Mühlenbach fließt. Die Spielplatz-Elemente: Streetballkorb, zwei Minibolzplatztore, Spielhaus, Pferde-Spielskulptur, Nestschwingerschaukel, Sandspieltisch, Wippbalken, Tischtennisplatte, zwei Jugendsitzbänke, Mühlsteintisch und Sitzbänke. Das Wasserrad am Spielhaus erinnert an die Wassermühle, die es früher im Walpurgistal gegeben hat.