Essen-Huttrop. . Zum 50. Geburtstag der Stadtteilbibliothek Huttrop ist eine Veranstaltungswoche geplant. Die Zahl der Medien hat sich seit dem Start verdoppelt.
Im Oktober steht das 50-jährige Bestehen der Stadtteilbibliothek Huttrop an. Leiterin Sabine Schnick und ihr Team stecken mitten in den Vorbereitungen, soll doch der runde Geburtstag mit einer Aktionswoche vom 22. bis 26. Oktober gefeiert werden. Auf dem Programm stehen Puppentheater, eine Lesung für Kinder und der Besuch der Ritter von Huttrop.
Seit der Eröffnung im Oktober 1968 ist die Bibliothek an der Steeler Straße 373 untergebracht. Immer wieder gibt es Gerüchte, dass der Mietvertrag mit der Sparkasse gekündigt sei und die Einrichtung schließe. „Das stimmt nicht. Der Mietvertrag ist ungekündigt. Allerdings will die Sparkasse das Gebäude wohl verkaufen. Seitens der Stadtbibliothek gibt es aber ein klares Bekenntnis zum Standort Huttrop“, sagt Sabine Schnick, seit 2015 als dritte Leiterin seit der Gründung in der Stadtteilbibliothek Huttrop tätig.
„Zum Start gab es 11 200 Bücher, keine anderen Medien“, blickt sie zurück. Heute seien es rund 25 000 Medien, darunter Bücher, CDs, DVDs, PC-Spiele und klassische Brettspiele. Die Verdoppelung der Medien habe eine Erweiterung der Räumlichkeiten notwendig gemacht. So sei 1984 ein Anbau erfolgt, zudem habe man Büro- und Sozialräume in den ersten Stock des Gebäudes verlagert, erläutert die Leiterin, die von drei Mitarbeiterinnen unterstützt wird. Insgesamt sind in Huttrop 2111 Leser registriert. „Viele kommen regelmäßig. Im Laufe der Zeit weiß man, was die Stammkunden gern lesen“, sagt die Leiterin, die auch schon mal ein Buch für bestimmte Leser zur Seite legt und beim nächsten Besuch empfiehlt. „Natürlich muss man wissen, was gerade angesagt oder neu auf dem Markt ist, aber ich lese nur das, was mich interessiert“, sagt die 57-Jährige, die bis vor kurzem noch Anspruch auf drei bezahlte Lesestunden pro Woche hatte.
Eine Leserin kommt bereits seit fast 50 Jahren
Manche Leser kenne sie seit Jahren: „Es gibt eine Dame, die kurz nach der Eröffnung hier Mitglied wurde. Sie ist inzwischen fast 80 und kommt bis heute.“ Der Vorteil der Stadtteilarbeit sei der persönliche Kontakt zu den Kunden. „Über Reiseführer, Medizin- oder Tierbücher kommt man schnell privat ins Gespräch“, sagt Mitarbeiterin Silke Schlewald. „Es kommen besonders viele Mütter mit kleinen Kindern, die nach Bilderbücher schauen, oder ältere Damen, die Krimis lieben“, beschreibt sie ihre Kunden. Längst nicht mehr alle Kunden kommen regelmäßig vorbei. „Viele zahlen nur einmal im Jahr den Beitrag und laden dann E-Books herunter“, so Schnick.
Der aktuelle Jahresetat betrage 19 000 Euro, ein Viertel davon gebe die Mitarbeiterinnen jedes Quartal für neue Medien aus. Oft bekomme die Bibliothek auch Bücher geschenkt, die man dann in den Bestand integriere oder auf dem eigenen Bücherflohmarkt zum kleinen Preis verkaufe. „Den Erlös können wir wieder in neue Medien stecken“, sagt Sabine Schnick. Lesungen und ähnliche Veranstaltungen gebe es selten. Einerseits gebe das der Etat nicht her, andererseits hätten gerade Schüler aufgrund der Ganztagsbetreuung oft nur wenig Zeit. „Deshalb haben wir unsere Öffnungszeiten an drei Tagen nachmittags um eine halbe Stunde verlängert.“
Die Medien kommen äußerst selten abhanden
Medienschwund sei übrigens kaum zu verzeichnen. „Natürlich kritzelt mal ein Kind im Buch herum oder eine Tasse Kaffee kippt um. Das ersetzen die Leser. Ansonsten kommt kaum etwas weg.“
Die Stadtteilbibliothek Huttrop, Steeler Straße 373, ist eine von 16 Filialender Stadtbibliothek Essen. Das Jubiläumsprogramm: 22. Oktober, 16 Uhr: Wodo-Puppentheater; 24. Oktober, 16 Uhr: Dirk Walbrecker liest vor; 25. Oktober: Na-und-Puppentheater; 26. Oktober, 12-17 Uhr, Ritter von Huttrop; Eintritt frei.