Essen-Haarzopf. . Der Tanzsportclub Casino Blau-Gelb besteht 60 Jahre. Seit 2009 ist der Verein in Haarzopf ansässig. Er bietet Leistungs- und Breitensport an.
Sein 60-jähriges Bestehen feiert der Tanzsportclub Casino Blau-Gelb Essen mit einem Galaball am Samstag, 29. September. Unter den derzeit rund 200 Mitgliedern sind viele erfolgreiche Turniertänzer. Allein das Standard-Turnierpaar Ann-Katrin Bechtold und Sascha Wakup gewann sechsmal die Deutsche Meisterschaft. „Leistungssport ist bei uns wichtig, aber wir freuen uns auch über jeden Breitensportler, der sich gern zur Musik bewegt“, sagt Ursula Kollar-Fiedrich. Die 64-Jährige tanzt seit zehn Jahren im Haarzopfer Verein und hat im Mai den Vorsitz übernommen.
„Tanzen ist der beste Sport für die Gesundheit“, ist Bernd Lahoff (71) überzeugt. Er tanzt mit seiner Frau Renate (67) seit 20 Jahren Turniere. Inzwischen widmen sich beide allerdings vorrangig ihren Trainer-Aufgaben.
Der Verein entstand 1958, als sich eine Tanzgruppe aus der Tanzschule Overrath gründete. Die fusionierte 1963 mit einer vom späteren langjährigen Vereinsvorsitzenden Günter Hossfeld aus der Tanzschule Thielemann ins Leben gerufenen Gruppe. Die Mitglieder trainierten damals im Hotel Margarethenhöhe. Als die Räume dort zu eng wurden, zog man 1969 in die Gaststätte Ulmenhof an der Frankenstraße um. Der Pachtvertrag lief nur fünf Jahre. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe wurde Hossfeld an der Meisenburgstraße fündig. Die dortige Halle gestalteten die Mitglieder – ihre Zahl wuchs damals auf 600 – für ihre Zwecke.
Der Tanzsportclub musste mehrmals umziehen
„Turniere waren dort nicht möglich. Dafür wich man ins Schloss Borbeck, den Saalbau und den Steeler Stadtgarten aus“, sagt Bernd Lahoff. Irgendwann fielen auch diese Möglichkeiten weg. 2007 wurde der Vorsitzende Günter Hossfeld auf das Bauvorhaben Neue Mitte Haarzopf aufmerksam. Der Investor wollte den Haarzopfern einen Saal zur Verfügung stellen. „Die Miete war gering, dafür sollte der Pächter die Räume selbst ausbauen“, so Lahoff. 2009 konnte Casino Blau-Gelb die neuen Räume beziehen, in denen bis heute Tanzturniere, der Trainings- und Kursbetrieb stattfinden.
Trotz der repräsentativen Räumlichkeiten sei die Mitgliederzahl arg gesunken. „Heute will sich kaum noch jemand an einen Verein binden und Tanzen ist als Sport offenbar nicht mehr so gefragt, wobei Standard beliebter ist als lateinamerikanische Tänze. Viele wollen lieber Kurse wie Breakdance, Discofox oder Lindy Hop belegen, die deshalb unser zweites Standbein geworden sind“, sagt die Vorsitzende, die auch Schatzmeisterin ist.
Tanzen als Leistungssport erfordert viel Zeit
Wer den Leistungssport Turniertanz ernsthaft betreibe, müsse vier- bis fünfmal pro Woche trainieren und sei an den Wochenenden oft auf Turnieren unterwegs, so Bernd Lahoff. „Inzwischen gibt es weniger kleine Turniere. Viele nehmen lieber an großen Turnieren teil. Dort kann man mehr Punkte für den Aufstieg in eine höhere Klasse bekommen“, so Renate Lahoff.
Turniertanz sei teuer: Trainer, Reisen, Hotelübernachtungen und die Kleidung müssten bezahlt werden. „Ein maßgeschneidertes Turnierkleid kostet schon mal 2500 Euro. Es gibt aber auch gebrauchte Kleider auf Börsen zu kaufen“, sagt Ursula Kollar-Fiedrich. Sie brauche mindestens zwei. „Es ist Leistungssport. Ich will ja nicht im durchgeschwitzten Kleid zur nächsten Runde antreten.“ Mit dem Turniertanz anfangen könne man auch noch im fortgeschrittenen Alter. Bis zum perfekten Tanz sei es ein langer Weg, der viel Disziplin erfordere, aber auch großen Spaß bereite.
Beim Galaball sind viele Showeinlagen geplant
Das 60-jährige Bestehen des Vereins wird mit einem Galaball am Samstag, 29. September, 19 Uhr, gefeiert. Das Fest findet in den Vereinsräumen in der Neuen Mitte Haarzopf, Fulerumer Straße 223, statt.
Es gibt einen Sektempfang, ein Buffet und verschiedene Showeinlagen. Durch das Programm führen Ann-Katrin Bechtold, Sascha und Anja Wakup. Karten gibt es nur im Vorverkauf unter karten@tanzsport-essen.de. Sie kosten 49 Euro inklusive Buffet.