Essen-Haarzopf. . Das Ehepaar Richartz trainiert mit über 80 regelmäßig beim Tanzsportverein Casino Blau-Gelb. Es hat an rund 400 Standard-Turnieren teilgenommen.

Tanzen hält jung: Seit vier Jahrzehnten repräsentieren Esther (83) und Walter (85) Richartz den Tanzsportverein Casino Blau-Gelb auf Standard-Tanzturnieren in ganz Deutschland. Das Paar ist seit 1976 im Verein und immer noch drei- bis viermal in der Woche beim Training auf dem Parkett zu finden. „Alle 14 Tage nehmen wir eine Trainerstunde“, sagt Walter Richartz, der früher als Heizungsfachmann arbeitete und über seinen damaligen Job zum Turniertanzen kam.

„Ein Kunde erzählte immer wieder von seinem Hobby und machte mich neugierig“, so Richartz. Und sein Chef sei durchaus dafür gewesen, dass Richartz sich irgendwann zur Teilnahme an einem Ball überreden ließ – das sei gut für den Kundentakt und damit für die Auftragsbücher gewesen. Aus diesem ersten Kontakt wurde schließlich ein Hobby fürs Leben. „Ich hatte immer Spaß daran, Musik in Bewegung umzusetzen. Wir sind dann 1976 bei Casino Blau-Gelb eingetreten“, blickt Richartz zurück. Der Beginn der Mitgliedschaft fiel in die Zeit, als der 1958 gegründete Verein von einer Gaststätte an der Frankenstraße in größere, immer verfügbare Räumlichkeiten an der Meisenburgstraße umzog.

Mitgliederzahl lag früher um die 600

„Das brachte das Vereinsleben richtig in Schwung“, so der 85-Jährige. Die Mitgliederzahl sei deshalb schnell gestiegen. Tanzten damals noch rund 600 Mitglieder im Verein, sind es heute nur noch 210. „Wir haben wie fast alle Vereine zu kämpfen“, sagt Sportwart Hartmut Ott (63). Er tanzt mit seiner Frau Anja (54) Standard bei Turnieren, kümmert sich um Lizenzen und die Organisation von Wettkämpfen. Die vergebe der Verband – auch wegen der großzügigen Räumlichkeiten, die der Club seit 2009 im Geschäftszentrum Neue Mitte Haarzopf nutzt – häufig an den Verein, der am 29. September mit einem Gala-Ball sein 60-jähriges Bestehen feiert.

Seine Frau habe er übrigens nicht beim Tanzen kennengelernt, so Walter Richartz. Es gebe schließlich noch andere Gelegenheiten, so der Senior. Allerdings steckte er seine Frau mit der Tanzbegeisterung an – und reißt sie bis heute mit. „Für uns war auch der gesellige Aspekt immer wichtig. Wir haben viele Freunde durch das Tanzen kennengelernt“, erinnert sich Esther Richartz an lustige Fahrten zu Wettkämpfen. Damals hätten sie fast täglich trainiert, in rund 42 Jahren an die 400 Turniere absolviert. Eine Pause machte das Paar nur in den Jahren, als die beiden Söhne noch klein waren. „Wir sind immer mit Ehrgeiz an die Aufgaben herangegangen, wollten möglichst ins Finale kommen und über die Turnierteilnahmen auch in die nächst höhere Klasse aufsteigen“, sagt Walter Richartz. Seit 2010 tanzt das Paar nicht mehr wettkampfmäßig, weil Esther Richartz wegen einer Verletzung nicht mehr mehrere Tänze hintereinander absolvieren kann.

Training ist fester Bestandteil des Alltags

Das Training ist für das Ehepaar aber immer noch fester Bestandteil des Alltags. „Ich bin davon überzeugt, dass man ganz schnell den Anschluss verliert, wenn man nicht regelmäßig dran bleib“, so Walter Richartz. Vom positiven Effekt des Tanzens auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ist Walter Richartz zutiefst überzeugt – und will deshalb seinen Verein Casino Blau-Gelb aus vollster Überzeugung weiterempfehlen.

Lateinamerikanische Tänze gibt’s am Sonntag, 10. Juni, ab 11 Uhr beim Tanzsportverein Casino Blau-Gelb Essen, Fulerumer Straße 223, zu sehen. 34 Paare haben sich zum Latein-Turniertag gemeldet.

Der Eintritt kostet 9/6 Euro für Erwachsene. Reservierung unter karten@tanzsport-essen.de. Info: 71 81 16 und www.tanzsport-essen.de