Essen-Rellinghausen. . Die Bauarbeiten für den Lidl-Markt in Rellinghausen gehen in die Endphase. Erstes Konzept lag 2014 vor. Hotel-Pläne wurden wieder verworfen.

Lange mussten die Rellinghauser auf die Neunutzung des Geländes an der Eisenbahnstraße 14 warten. Seit Mitte vergangenen Jahres baut die Firma Lidl dort einen modernen Discounter mit rund 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche. Der Eröffnungstermin steht bereits fest: Donnerstag, 19. April. Jetzt stellten Vertreter von Lidl auf Einladung der CDU Rellinghausen-Stadtwald interessierten Bürgern das Konzept vor und beantworteten Fragen.

Der Markt liegt unmittelbar neben dem Discounter Aldi, mit dem sich Lidl die Zufahrt teilt. Über diese werde auch die Anlieferung erfolgen, „möglichst weit weg von der Wohnbebauung“, so Lothar Rungenhagen, Immobilienleiter bei Lidl. Die Frage nach dem Lärm ist den Anwohnern schon deshalb extrem wichtig, weil sie sich seit Jahrzehnten durch einen in der Nähe ansässigen Schrotthandel stark belastet fühlen.

Beide Discounter teilen sich eine Zuwegung

Der Gehweg entlang des Marktes werde noch verbreitert, so dass für die Fußgänger drei bis vier Meter Raum blieben. Lidl habe dafür ein Stück der Fläche an die Stadt abgegeben. Man rechne mit 5000 bis 7000 Kunden pro Woche, von denen sicherlich auch etliche zu Fuß aus dem unmittelbaren Umfeld kämen.

Richtung Frankenstraße entstehe eine Grünfläche mit Bäumen. Der Neubau, der in der Höhe den Nachbarhäusern angepasst ist, wird auf zwei Ebenen gebaut, wobei im Untergeschoss 68 Tiefgaragenplätze entstehen. Von dort erreiche man den Verkaufsraum über Rolltreppen im Trockenen. Zusätzlich werde es hinter dem Markt 32 Stellplätze im Freien geben, erklärte Lothar Rungenhagen. Für Fahrräder gebe es 30 Ständer. Später soll eine Ladestation für E-Bikes und Elektroautos gebaut werden, die Anschlüsse seien bereits gelegt.

Durch eine Glasfront soll das Gebäude weniger massiv wirken. Es werde einen großen Backwarenbereich mit mindestens 40 Artikeln geben, allerdings kein Café mit Sitzplätzen. Im neuen Geschäft werden etwa 40 Mitarbeiter tätig sein. „Wir liegen im Zeitplan“, betonte Rungenhagen. In Sachen Energie setze man auf ein Nachhaltigkeitskonzept, nutze zum Beispiel die Abwärme der Kühlgeräte. Auf dem Flachdach soll später eine Photovoltaik-Anlage zur Energie-Gewinnung installiert werden.

Lidl hatte das Areal an der Eisenbahnstraße bereits 2014 übernommen. Ursprünglich war neben dem Abriss der Nachbargebäude und dem Bau eines Discounters im hinteren Bereich des Geländes auch ein Hotel vorne an der Straße vorgesehen. So wollte man die von der Stadt geforderte Straßenrandbebauung gewährleisten. „Aufgrund unseres neuen Konzepts konnten wir dann selbst für die Straßenrandbebauung sorgen“, sagt Sonja Opitz, Immobilien-Managerin bei Lidl. Die Hotel-Pläne, die ein langjähriger Partner der Firma realisiert hätte, seien so wieder verworfen worden, um mehr Platz für den eigentlichen Laden zu haben.

Die Firma wird auch das Nachbarhaus nutzen

Das Nachbarhaus habe Lidl allerdings ebenfalls gekauft, werde dort Mitarbeiter- und später vielleicht Schulungsräume einrichten. „Ursprünglich war der Abriss des Hauses geplant. Da es aber eng verzahnt mit den Nachbargebäuden ist, wollten wir uns auf die Auseinsetzung mit den Nachbarn nicht einlassen und nutzen nun das bestehende Gebäude, das noch ein neues Treppenhaus bekommt“, erläuterte Lothar Rungenhagen bei der Versammlung.

Im Juni 2017 hatte der Abbruch der bestehenden Gebäude begonnen, Altlasten mussten aus dem Boden entfernt werden. Inzwischen seien im Neubau die Rolltreppen eingebaut und das Dach aufgesetzt. An Fassaden und Fenstern werde noch gearbeitet.

Gestaltung erfolgt nach dem Metropolen-Konzept

Die neue Lidl-Filiale in Rellinghausen ist die 22. in Essen. Sie soll ähnlich wie der neue Markt an der Hausackerstraße in Holsterhausen gestaltet werden. Die Gestaltung erfolgt nach dem sogenannten Metropolen-Konzept für Märkte in Innenstadtlage, das auch für Geschäfte in London und Barcelona gelte.