Essen-Rellinghausen. . Nach langer Vorplanung haben die Bauarbeiten für den Lidl-Markt an der Eisenbahnstraße begonnen. Andere Ideen für das Areal wurden verworfen.

Ein neuer Lidl-Markt entsteht an der Eisenbahnstraße unmittelbar neben dem Konkurrenten Aldi. Die Erdarbeiten haben vor kurzem begonnen. „Die Baugenehmigung ist erteilt, der Baubeginn ist angezeigt worden“, sagt Isabel Razanica vom Presseamt der Stadt. Der neue Markt im Stadtteilzentrum wird eine Verkaufsfläche von 1560 Quadratmetern haben, das Gesamtgrundstück ist rund 4600 Quadratmeter groß.

Die Eröffnung sei für das Frühjahr 2018 geplant, so Lothar Rungenhagen, Immobilienleiter der Lidl-Regionalgesellschaft Herne. Mit knapp 1600 Quadratmetern wird der Discounter doppelt so groß wie ursprünglich angedacht. „In der Bauphase werden wir die Ruhezeiten überwachen, so dass die Anwohner keinen überdurchschnittlichen Baulärm zu erwarten haben“, betont Rungenhagen.

Auch die Idee zu einem Fahrradhotel existierte

Dass dort jetzt überhaupt Bauarbeiten stattfinden, wird den ein oder anderen Anwohner wahrscheinlich überrascht haben. Denn jahrelang hatte das gesamte Vorhaben geruht. An der Stelle sollte ursprünglich ein Projekt entstehen, das das Stadtteilbild Rellinghausens entscheidend beeinflusst hätte: Mitte 2012 hatte es einen Rundgang mit Bürgern und Stadtvertretern gegeben, bei dem die Pläne für das Areal erläutert wurden.

Sogar die Baugenehmigung hatte damals bereits vorgelegen. Neben einem Lidl-Markt war zu der Zeit auch der Bau eines Hotels im Gespräch, für das zwei Häuser nebenan abgerissen werden sollten. Die Pläne wurden jedoch wieder verworfen, ebenso wie die von der Bezirksvertretung eingebrachte Idee, vor Ort ein Fahrradhotel zu errichten.

Der Schrottplatz konnte nicht verlegt werden

„Wenn es niemanden gibt, der es realisieren will, nützen die schönsten Pläne nichts“, sagt Bezirksbürgermeister Gerhard Barnscheidt. Die Pläne damals seien im Zusammenhang mit der von vielen gewünschten Verlegung des dortigen Schrottplatzes entstanden, der immer wieder zu Beschwerden der Anwohner über Lärmbelästigung führe. „Den Schrottplatz zu verlegen, ist uns allerdings nicht gelungen“, blickt Barnscheidt zurück. Dass jetzt überhaupt etwas dort entstehe, sei aber zu begrüßen, so der Bezirksbürgermeister.

Er gehe von einer Aufwertung des gesamten Bereichs rund um die Brücke an der Rellinghauser Straße und der Eisenbahnstraße aus. Vieles habe sich dort bereits getan, anderes passiere noch: Das alte Rathaus Rellinghausen ist längst restauriert, die Tagespflege der Gesellschaft für soziale Dienstleistungen Essen (GSE) wird bereits genutzt. Für dieses Vorhaben hatte es beim Bürgerrundgang im August 2012 lediglich eine Bauvoranfrage gegeben, während die Pläne für Lidl und den damals noch geplanten Hotelneubau bereits genehmigt waren.

Bezirksbürgermeister hofft auf Belebung des Umfelds

Die Sanierung der Brücke Rellinghauser Straße schreite aktuell voran, der darunter liegende Fuß- und Radweg werde nach den Arbeiten wieder hergestellt. Zudem werde die Haltestelle barrierefrei gestaltet und die Schienen würden verlegt. „Das alles wird dafür sorgen, dass die öffentliche Anbindung in diesem Bereich Rellinghausens besser wird“, geht Gerhard Barnscheidt von der Belebung des Umfelds aus.