Essen-Bergerhausen. . Nach vielen Stationen hoffen die Knüppelhusaren, endlich eine Bleibe zu finden. Derzeit läuft in Bergerhausen die Vorbereitung für Rosenmontag.
„Die Wagenbauhalle ist derzeit unsere Heimat“, sagt Gisela Whelan (71), Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Knüppelhusaren. Das hat zwei Gründe. Zum einen verbringen die Mitglieder kurz vor dem Höhepunkt der närrischen Session naturgemäß einen Großteil ihrer Freizeit in der Halle an der Schürmannstraße. Zum anderen sind die Knüppelhusaren seit langem heimatlos – und hoffen, dass sich das ändert.
Gegründet wurde der Karnevalsverein, der derzeit 46 Mitglieder hat, in Stoppenberg. Dort waren die Karnevalisten an die 40 Jahre zu Hause, trafen sich bei unterschiedlichen Wirten, bei denen dann abwechselnd die Sitzungen abgehalten wurden. „Später sind wir dann zur Margarethenhöhe umgezogen, konnten den Festsaal im ersten Stock des dortigen Hotels nutzen“, so Gisela Whelan. Als das Hotel umgebaut wurde, sei für die Knüppelhusaren kein Platz mehr gewesen. Wieder hieß es umziehen, erst nach Überruhr, dann nach Bergerhausen. „Dort haben wir uns auch sehr wohl gefühlt, konnten im Saal der evangelischen Johanneskirche feiern, bis die Gemeinde diesen renovieren wollte“, so die Vorsitzende.
Nächste Station war Rüttenscheid, wo die Knüppelhusaren gemeinsam mit dem Rüttenscheider Karnevalsverein im Andreassaal feierten. „Nach zwei Jahren wollten wir doch lieber wieder allein unsere Sitzung abhalten“, erinnert sich Gisela Whelan. Der Bezirksbürgermeister für den Essener Westen, Klaus Persch, habe das Mehrgenerationenhaus in Frohnhausen als Versammlungsort vorgeschlagen – und dort finde jetzt tatsächlich am 3. Februar zum ersten Mal die Galasitzung mit rund 200 Narren statt. „Wir hoffen, dass wir da auch in Zukunft bleiben können“, sagt die Vorsitzende.
Nach Weihnachten beginnt die heiße Phase
Zweite Heimat bleibe natürlich die Wagenbauhalle. Ab Weihnachten beginne die heiße Phase, in der die Mischung aus Gesellschafts- und Motivwagen hergerichtet werde. Getreu dem Festausschuss-Motto „In Essen blüht dir was“ werde nicht nur der Wagen blumig hergerichtet, sondern auch mit Kunstblumen gefüllt, die neben den obligatorischen Kamellen als Wurfmaterial dienen sollen.
„Süßigkeiten, Wagenbau und die Gage für die Künstler, die bei der Galasitzung auftreten, finanzieren wir auch über den Erlös unseres Standes auf dem Weihnachtsmarkt auf der Margarethenhöhe, an dem wir uns seit Jahren beteiligen. Angefangen haben wir mit dem Verkauf von Marmelade und Plätzchen, inzwischen sind wir bei Flammlachs“, berichtet Zeremonienmeister Ludwig Galinsky über die Aktivitäten.
Vorsitzende will der jüngeren Generation Platz machen
Die gebürtige Essenerin Gisela Whelan kam durch ihre Eltern zum Karneval, trat 1963 bei den Knüppelhusaren ein. „1967 bin ich dann allerdings wieder abhanden gekommen. Ich bin nach England gezogen, habe geheiratet und Kinder bekommen. Bei den Knüppelhusaren war ich trotzdem weiter Mitglied“, blickt Whelan zurück, deren Vater 1972 Essener Karnevalsprinz war. 16 Jahre später sei sie zurückgekommen, und als 1989 niemand so recht den Vereinsvorsitz übernehmen wollte, habe sie sich halt „für eine Übergangszeit“ bereiterklärt. Die dauert bis heute.
„Dieses Jahr will ich mein Amt auf jeden Fall abgeben und Platz für jüngere Leute machen“, erklärt Gisela Whelan. Natürlich bleibe sie den Knüppelhusaren treu, als „Karnevalistin mit Leib und Seele“.
Die KG Knüppelhusaren hat noch wenige Restkarten für die Galasitzung am Samstag, 3. Februar, 19.11 Uhr, an der Kerckhoffstraße 22a zu vergeben. Karten kosten 19,50 Euro. Kontakt: Telefon 0162 96 45 313. Außerdem besuchen die Narren in den nächsten Tagen die DRK-Seniorenheime in Freisenbruch und Rüttenscheid.