Essen-Haarzopf/Fulerum. . 50 Bürger beteiligen sich am ersten Workshop zur Entwicklung von Haarzopf und Fulerum. Konzept wird Politik und Verwaltung übermittelt.

Erstmals trafen sich Haarzopfer und Fulerumer Bürger zum zweitägigen Workshop unter dem Titel „Erfolgreiche Stadtteilentwicklung Haarzopf/Fulerum 2030“. Eingeladen hatte der Bürgerverein, knapp 50 Bürger beteiligten sich. „Wir haben das sehr strukturiert aufgezogen und die Moderation an Profis abgegeben“, sagt Philipp Rosenau, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins. Er war mit der Resonanz und der konzentrierten Arbeit – immerhin tagten die Teilnehmer am zweiten Tag acht Stunden lang – sehr zufrieden.

Gearbeitet wurde in Kleingruppen, dennoch hatte das ganze Plenum die Möglichkeit, sich zu den verschiedenen Themen zu äußern. „Wir haben uns auf die Vorschläge geeinigt, bei denen es den wenigsten Widerstand gab, mit denen die meisten also leben könnten“, beschreibt Rosenau das Vorgehen.

Die Neue Mitte Haarzopf hat sich in den letzten Jahren zum Treffpunkt entwickelt.
Die Neue Mitte Haarzopf hat sich in den letzten Jahren zum Treffpunkt entwickelt. © Socrates Tassos

Diese Arbeitsweise habe sich zum Beispiel beim Thema Grünflächenerhalt bewährt. In der Vergangenheit hätte es immer wieder die Forderung gegeben, alle Grünflächen zu erhalten. Beim Workshop habe man jetzt nach Kompromissen gesucht. Zum Beispiel: Die westliche Seite der Humboldtstraße bei Bauer Scheidt solle unbedingt als Grünfläche erhalten bleiben. Die östliche Seite im Anschluss an das evangelische Gemeindezentrum, wo der Workshop stattfand, könne dagegen bebaut werden.

Landwirtschaftliche Flächen sollen erhalten bleiben

Auf jeden Fall sollten die landwirtschaftlich genutzten Flächen, die den Stadtteil bis heute prägen, erhalten bleiben. Ansonsten hätten sich die Teilnehmer für den Lückenschluss bei der Wohnbebauung und für die Nutzung sowieso schon versiegelter Flächen wie der Schule Hatzper Straße, der ehemaligen Flüchtlingshäuser Auf’m Bögel und des früheren Rewe-Marktes an der Humboldtstraße ausgesprochen. Bei Neubauten wünschen sich die Haarzopfer mehr bezahlbare, seniorengerechte Mietwohnungen statt teurer Eigentumswohnungen. Ein Ziel bleibe weiterhin generationenübergreifendes Wohnen.

In Sachen Bildung und Erziehung waren sich die Teilnehmer einig, dass man im Stadtteil neue Schul- und Kita-Plätze benötige. Bei der Schulfrage favorisierten die Teilnehmer die Erweiterung am vorhandenen Standort an der Raadter Straße. Wenn das nicht möglich sei, müsse man sich Gedanken über einen zweiten Standort machen.

Im Stadtteil fehlt ein kulturelles Zentrum

Kulturelle Aktivitäten scheiterten oft daran, dass es in Haarzopf/Fulerum kein Zentrum dafür gebe. Deshalb sei es nötig, dass sich die Vereine besser vernetzen und Treffpunkte im Stadtteil nutzten, wie das evangelische Gemeindezentrum Fulerum, die katholische Kirche Christus König oder Schulräume in den Abendstunden. An Gruppierungen mangele es nicht, so Philipp Rosenau, der zum Neujahrsempfang rund 40 Vereine und Institutionen eingeladen hat. „Freizeitangebote gibt es, auch weil das Rhein-Ruhr-Zentrum mit Kinos und Bowlingbahnen sehr nah ist und es in Haarzopf selbst eine Kletterhalle gibt“, so Rosenau.

Die große Mehrheit der Workshop-Teilnehmer sei politisch nicht engagiert, aber interessiert, sich mit Ideen am Entwicklungskonzept Haarzopf zu beteiligen, war der zweite Vorsitzende des Bürgervereins mit dem Verlauf des Workshops sehr zufrieden. Die Ergebnisse sollen an Politik und Verwaltung übermittelt werden, damit man dort erfahre, worum es den Bürgern vor Ort gehe.

Neujahrsempfang für die Haarzopfer Vereine

Zur besseren Vernetzung der Vereine soll auch der Neujahrsempfang am Freitag, 19. Januar, 19 Uhr, in den Räumen von Casino Blau-Gelb in der Neuen Mitte Haarzopf, Fulerumer Straße 223, dienen. Das Konzept zur Stadtteilentwicklung soll Oberbürgermeister Thomas Kufen am Montag, 29. Januar, übergeben werden.