Essen-Bergerhausen. . Wohnungsgenossenschaft will 129 Mietwohnungen und 16 Häuser errichten. Bestand aus den 1950er Jahren soll weichen. Projekt soll 2020 starten.
Die Wohnungsgenossenschaft Essen eG Gewobau plant ein großes Neubauprojekt in Bergerhausen. An den Straßen Maßmannweg und Guts-Muths-Weg sollen insgesamt 129 neue Mietwohnungen und 16 Stadthäuser zur Miete entstehen. Die Gebäude sollen in einem Zeitraum von fünf Jahren realisiert werden und die dort vorhandenen Häuser aus den 1950er Jahren ersetzen. Diese sollen abgerissen werden. Gewobau hat die Mieter auf einer Versammlung am Dienstag über die Pläne unterrichtet.
Die neuen Häuser sollen barrierearm und energieeffizient sein, verspricht die Wohnungsgenossenschaft. Durch die mehrgeschossige Bauweise könne man die vorhandenen Flächen am Standort besser nutzen und gleichzeitig die Grünflächen dort weitgehend erhalten, heißt es bei Gewobau. Mit dem Projekt trage man dem Wohnungsmangel in Essen Rechnung.
„Wir wollten den Mietern unsere Pläne frühzeitig vorstellen. So bleibt genug Zeit, um mit ihnen gemeinsam über Lösungen für die Zukunft zu sprechen“, sagt Sandra Kesseboom, bei Gewobau für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Noch sei die Bauvoranfrage nicht gestellt. Für einige Mieter sei die Vorstellung der Pläne überraschend gekommen, weil sie wohl eher mit einer Modernisierung der in die Jahre gekommenen Gebäude gerechnet hätten. Die Wohnungsgenossenschaft habe sich allerdings nach sorgfältiger Abwägung für den Neubau und gegen die Modernisierung entschieden, so Kesseboom.
Bauprojekt wird in drei Abschnitte aufgeteilt
Das Bauprojekt werde in drei Abschnitte unterteilt, von denen der erste 2020 beginnen soll. Die Neubauten sollen am Maßmannweg 3-17 und am Guts-Muths-Weg 35-57 sowie 42-52 entstehen. Es würden auch die Möglichkeiten für sozialen Wohnraum geprüft.
Dieser Aspekt ist den Vertretern der SPD besonders wichtig, wie Deniz Schumacher, Vorsitzender des neu gegründeten SPD-Ortsvereins Bergerhausen-Stadtwald bestätigt. „Leider gibt es ja in Essen keine verbindliche Quote für sozialen Wohnungsbau. Es darf aber nicht sein, dass dort neu gebaut wird und die Wohnungen dann zu teuer für die alten Mieter sind“, erklärt Schumacher. „Die SPD vor Ort ist durchaus für die Sanierung von Altbestand sowie den Neubau von Wohnungen, wenn das Ganze sozialverträglich gestaltet wird“, sagt SPD-Ratsherr Paul Coenen.
Die jetzigen Mieter erhalten Sonderkonditionen
Viele Mieter hätten vor der Versammlung bereits geahnt, was auf sie zukomme, sagt Thomas Manderscheid, der sich ehrenamtlich um den Mietertreff in der Siedlung kümmert. „Für die älteren Leute, die teils seit 60 Jahren hier wohnen, ist die Situation natürlich schlimmer als für die jungen“, sagt er. Betroffen seien rund 250 Mietparteien. Jetzt werde man mit allen Betroffenen einzeln sprechen, um zusammen mit der Sozialarbeiterin von Gewobau Lösungen zu finden.
„Wir helfen bei der Wohnungssuche – besonders intensiv natürlich den älteren Bewohnern – und übernehmen die Umzugskosten innerhalb Essens“, versichert Sandra Kesseboom. „Wir möchten die Bewohner gern als Mieter beziehungsweise Mitglieder der Genossenschaft behalten und bieten ihnen deshalb erst einmal Wohnungen aus unserem Bestand an.“ Vorab wolle man klären, wie viele Wohnungen in welcher Preislage und Größe benötigt würden. Für die jetzigen Mieter seien in den Neubauten Sonderkonditionen vorgesehen.