Essen-Bergerhausen. . Anwohner der Kunstwerkerstraße wünschen sich weiter den Erhalt der alten Schule. Die Stadt plant an der Stelle Wohnungsbau.
Ein Fest an der alten Schule an der Kunstwerkerstraße 98 veranstalten Nachbarn am Sonntag, 10. September, 12 bis 15 Uhr. Sie wollen damit bekunden, dass sie sich weiter für den Erhalt des Gebäudes einsetzen. Zur Unterhaltung spielt eine Jazz-Band.
„Die Stadt will das alte Gebäude abreißen und plant stattdessen dort stark verdichtete Wohnbebauung“, sagt Nachbar Günther Mühlhausen. Viele Anwohner setzten sich für den Erhalt des Gebäudes, aber vor allem auch für den alten Baumbestand und die artenreiche Flora und Fauna ein. „Wir sind gar nicht gegen neuen Wohnraum. Aber hier findet man noch Käuzchen, Fledermäuse und vieles mehr. Das sollte am Eingang des Siepentals, das ja ein wichtiges Naherholungsgebiet ist, erhalten bleiben“, so Mühlhausen.
Ideen für alternative Nutzungsmöglichkeiten
Außerdem wolle man den Künstler Jürgen Paas, der das Gebäude seit Jahren nutze, in Bergerhausen halten. Die Anwohner könnten sich für das Backsteingebäude zahlreiche alternative Nutzungsmöglichkeiten wie eine Kita, Wohnungen, weitere Ateliers oder auch eine Begegnungsstätte für Menschen verschiedener Generationen vorstellen, so Mühlhausen. Wichtig sei vor allem, dass der Charakter des Umfeldes erhalten bleibe. „Die Pläne der Stadt für dieses sowieso dicht besiedelte Gebiet sehen aber wohl anders aus“, so der Anwohner.
Auch CDU-Bezirksvertreter Oliver Ottmann würde den Abriss des nicht denkmalgeschützten Gebäudes von 1922 sehr bedauern. „Ich lebe hier und kenne es nicht anders“, sagt er. Nicht ohne Grund habe sich die Bezirksvertretung II geschlossen für den Erhalt ausgesprochen und eine entsprechende Resolution verabschiedet, obwohl die Entscheidung für Wohnungsbau auf dem Gelände ja offenbar bereits gefallen war.
Für viele Nachbarn hängen Erinnerungen an der Schule
Das Gelände habe früher dem Bauern Schulte-Stade gehört. Der habe es der Stadt damals mit der Maßgabe verkauft, es für eine Schule zu nutzen – was dann auch viele Jahrzehnte der Fall war.
Anschließend seien die Räume von verschiedenen Künstlern genutzt worden, aktuell sei nur noch Jürgen Paas dort ansässig. „Für viele Nachbarn hängen dort Erinnerungen dran“, spricht sich Oliver Ottmann weiter für den Erhalt aus.