Essen-Stadtwald. . Die Ela-Sturmschäden am Kellermanns Busch in Stadtwald sind behoben. Für das Waldstück am Sundernholz sammeln die Bürger jetzt wieder Spenden.

Sehr zufrieden sind die Mitglieder der Bürgerinitiative zur Aufforstung in den Bereichen Sundernholz und Kellermanns Busch mit dem, was sie bisher erreicht habe. Aber damit nicht genug: Weil die Schäden des Orkantiefs Ela, das Pfingsten 2014 über Essen wütete, auf einer rund ein Hektar großen Fläche am Sundernholz noch massiv sichtbar sind, wollen die engagierten Bürger jetzt erneut Spenden sammeln. Wenn möglich noch in diesem Jahr, spätestens aber im Frühjahr 2018, sollen weitere 5000 bis 10 000 neue Bäume dort gepflanzt werden, erklärt Michael Delfs, Sprecher der Initiative.

Ende 2014 hatten sich rund 110 Anwohner zusammengefunden, die ihr Umfeld aktiv wieder aufforsten wollten. Sie spendeten Geld aus eigener Tasche, sammelten Spenden, setzen sich mit Grün und Gruga in Verbindung und griffen bei zwei Pflanzaktionen im Oktober 2015 und im März 2016 selbst zum Spaten. „Die Stadt hatte sich ja dafür entschieden, den Wald nach dem Sturm sich selbst zu überlassen und auf natürliche Verjüngung zu setzen. Aber hier im Stadtwald, den auch Kinder zum Spielen nutzen, wollten wir nicht so lange warten und der Natur lieber ein bisschen helfen“, begründet Michael Delfs die Aktivitäten.

So trostlos sah es im Dezember 2014, ein halbes Jahr nach Sturm Ela, im Wald am Kellermanns Busch aus. Das Bild zeigt Michael Delfs (l.) und Fritz Germann von der Bürgerinitiative.
So trostlos sah es im Dezember 2014, ein halbes Jahr nach Sturm Ela, im Wald am Kellermanns Busch aus. Das Bild zeigt Michael Delfs (l.) und Fritz Germann von der Bürgerinitiative. © Alexandra Roth

Man habe damals Grün und Gruga überzeugen können, aufzuräumen und den Wald für Neuanpflanzungen freizugeben. Dafür sammelten die Bürger über 12 000 Euro, von denen noch 2500 Euro zur Verfügung stehen. „Alles hat wunderbar funktioniert. Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität der Pflanzen und dem Wachstum. 95 Prozent der Pflanzen sind angegangen“, ergänzt Fritz Germann von der Bürgerinitiative. Gräser und Brennnesseln unterhalb der Bäume habe Grün und Gruga in diesem Sommer wie vereinbart einmal gemäht.

Grün und Gruga half bei der Pflanzenauswahl

„Das Problem erledigt sich im Laufe der Zeit. Wenn die Pflanzen unter den größer werdenden Bäumen weniger Licht bekommen, wachsen sie ja weniger gut“, so Delfs. Auch die damals durch den Sturm zerstörten Bänke seien ersetzt und durch neue ergänzt worden.

Den zerstörten Hainbuchenwald habe man durch rund 80 Zentimeter große Traubeneichen, Rotbuchen, Esskastanien und Kirschen ersetzt. „Grün und Gruga hat die Pflanzen ausgesucht, die angesichts des Klimawandels am besten geeignet erscheinen“, sagt Michael Delfs. Die Bäume müssten in Bezug auf den Genpool zum Standort passen. Aufgrund des Ruhrsandsteins in 0,75 bis 1,50 Metern Tiefe seien nur Flachwurzler in Frage gekommen. Am Kellermanns Busch habe man rund 700 Bäume gepflanzt, am Sundernholz rund 7000.

Organisatoren setzen auf Mund-zu-Mund-Propaganda

„Wir wollen jetzt für die letzte Pflanzaktion noch einmal Gas geben, weitere Spenden sammeln und auch wieder selbst pflanzen“, so Delfs, der inklusive des Einpflanzens mit zwei Euro Kosten pro Baum rechnet. Er hofft unter anderem auf Firmen als Sponsoren. Wahrscheinlich werde man bei der Aktion professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die Helfer nicht zu sehr zu beanspruchen.

Die Organisatoren wollen mit Flyern auf ihr Vorhaben aufmerksam machen. „Ansonsten setzen wir auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Das hat sich bewährt“, so Delfs. Wer sich beteiligen oder spenden möchte, kann sich unter mwdelfs@web.de melden.