Essen-Stadtwald. . Anwohner der Straßen Sundernholz und Kellermanns Busch würden auch selbst im Wald tätig werden. Sie hoffen auf Unterstützung von Grün und Gruga.

Pfingststurm Ela liegt ein gutes halbes Jahr zurück, doch noch immer sind die Folgen deutlich zu spüren. Besonders hart traf es den Schellenberger Wald. Jetzt ergreifen rund 70 Anwohner der Straßen Kellermanns Busch und Sundernholz die Initiative, um zur schnellen Wiederaufforstung der Waldbereiche beizutragen, die an ihr Wohngebiet grenzen.

Ende November trafen sich Nachbarn zu einer ersten Versammlung. „Wir verstehen natürlich, dass Grün und Gruga erstmal mit der Sicherung von Straßen beschäftigt war, aber es ist schon bitter, den Wald hinter dem Haus zu haben und ihn nicht nutzen zu können“, begründet Michael Delfs sein Engagement.

Es sei das Ziel, mit Grün und Gruga, der Bezirksvertretung und der Kreisjägerschaft – Michael Delfs ist passionierter Jäger – zusammenzuarbeiten. „Wir wollen nicht nur Geld für neue Bäume spenden, sondern würden auch selbst bei Nachpflanzungen helfen. Aber dazu brauchen wir Anleitung von Grün und Gruga“, hofft Delfs auf mehr Unterstützung von städtischer Seite. Bisher sei trotz Einladung kein Vertreter von Grün und Gruga bei den Treffen erschienen. Die Nachbarn wünschten sich mehr Informationen, zum Beispiel zum Zeitplan und zu geeigneten Baumarten. „Wir würden auch gern Einzelheiten zum neuen Forstplan wissen“, so Delfs, der den Wald auch für Spaziergänge mit seinen Hunden nutzt.

Bisher habe die Stadt nur jeweils 15 Meter rechts und links der Wege aufgeräumt. „Es hängen aber noch viele Bäume ineinander, die umzufallen drohen“, so Delfs. Er appelliert an Grün und Gruga, das Waldstück „wieder sicher zugänglich“ zu machen. Der jetzige Zustand sei auch unbefriedigend für die drei Grundschulen und drei Kindergärten im Umfeld, die ja bei ihren Waldausflügen nicht nur die Wege nutzen wollten.

Grün und Gruga steht nach eigenen Angaben per E-Mail in Kontakt mit der Initiative. „Das ist im Prinzip eine gute Sache, aber wir wollen jetzt nicht dem Waldworkshop als Element der Bürgerbeteiligung vorgreifen, der wahrscheinlich im Frühjahr stattfinden wird“, so Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga. „Wir haben uns vorgenommen, bis zum Jahresende 98 Prozent der Sturmschäden an den Straßen abzuarbeiten, um dort die Sicherheit zu gewährleisten. Das hat derzeit Vorrang“, erklärt Spengler.

Die Bürger wären laut Michael Delfs auch bereit, sich an den Aufräumarbeiten im Wald zu beteiligen, bei der Beschneidung der Straßenbäume und der Beseitigung der Äste zu helfen. Das habe man unmittelbar nach dem Sturm bei kleineren Bäumen auch getan.

Die Anwohner in Stadtwald richten jetzt über die Bürgerschaft ein Spendenkonto ein, über das neue Bäume bezahlt werden können. Zwischen 2000 und 3000 Euro habe man schon zusammenbekommen. In Kürze soll es auch eine Homepage der Initiative geben. Das nächste Treffen im größeren Rahmen ist für Januar geplant.