Essen-Haarzopf. . Sechs Jahre nach der Einweihung der Fulerumer Straße soll die so entlastete Parallelstraße verkehrsberuhigt werden. Baubeginn ist wohl noch 2017.
Sechs Jahre nach der Einweihung der neuen Fulerumer Straße soll jetzt – wie damals angekündigt – die parallel verlaufende Humboldtstraße zwischen Fulerumer Straße und Beekmannstraße umgestaltet werden. Die Erneuerung soll rund 970 000 Euro kosten und noch in diesem Jahr starten.
Die Maßnahme hat die Bezirksvertretung III auf ihrer letzten Sitzung mehrheitlich beschlossen, will aber vor Beginn der Arbeiten noch die Bürger ausführlich informieren.
Die Humboldtstraße hat an Bedeutung verloren
Der Umbau ist nicht nur wegen des schadhaften Zustands der Straße notwendig, sondern auch aufgrund der veränderten Bedeutung der Humboldtstraße. Diese wird heute deutlich weniger genutzt als früher, da die Fulerumer Straße jetzt einen Großteil des Verkehrs aufnimmt, der zwischen der Innenstadt, den südlichen Stadtteilen und der A 52 unterwegs ist.
Fuhren bis 2011 noch täglich bis zu 15 000 Fahrzeuge auf der mit 6,10 Meter recht schmalen Fahrbahn, dient die ehemalige Hauptverkehrsstraße heute fast nur noch der Erschließung der anliegenden Grundstücke und der Nebenstraßen. Litten die Anwohner früher zu den Hauptverkehrszeiten unter langen Staus, wird die Humboldtstraße laut Stadt heute nur noch wenig vom Durchgangsverkehr Richtung Rhein-Ruhr-Zentrum genutzt. Ortskundige nutzten sie allerdings in die entgegengesetzte Richtung als Abkürzung.
Tempo 30 gilt bereits wegen der Straßenschäden
Inzwischen gilt auf der Humboldtstraße Tempo 30 – wegen Sicherheitsbedenken angesichts der schadhaften Fahrbahn. Auf die Herunterstufung der Humboldtstraße, die die Stadt bereits bei Fertigstellung der Fulerumer Straße bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragt habe, warte man allerdings immer noch. Der Abstufungsbescheid werde für die Zeit der Umbaumaßnahme erwartet.
Neben der Verringerung der Höchstgeschwindigkeit soll die Straße auf einer Länge von rund 730 Metern neu gestaltet werden. Um den Verkehr weiter abzubremsen, soll das sogenannte alternierende Parken eingerichtet werden, das heißt, die Straße wird immer nur einspurig befahrbar sein.
Ausweichstellen für entgegenkommende Autos
Für entgegenkommende Autos soll es Ausweichstellen geben. Diese müssten von der Größe so geplant werden, dass auch der Lkw-Lieferverkehr für die Gewerbebetriebe an der Humboldtstraße sie nutzen könne. Durch die bauliche Gestaltung soll der verkehrsberuhigende Effekt garantiert werden, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.
Zur Aufwertung des Straßenbildes sollen die Parkplätze von Baumbeeten begrenzt werden. An den Einmündungen sollen die Fußgänger nur kleine Straßenstücke passieren müssen. Barrierefreie Übergänge werden eingeplant. Nach dem Umbau verliere die Humboldtstraße in dem Abschnitt ihre Attraktivität für den Durchgangsverkehr vom Rhein-Ruhr-Zentrum in Richtung Essener Süden, hofft man bei der Stadt. Kanalbauarbeiten stehen einem zügigen Baubeginn jedenfalls nicht im Wege: Diese haben die Stadtwerke dort bereits 2016 abgeschlossen.
Bürger wünschen sich eine Baustellenampel
Der Haarzopfer CDU-Bezirksvertreter und stellvertretende Bezirksbürgermeister Rolf-Dieter Liebeskind begrüßt die Pläne: „Ich finde sie gut, auch mit den Einbauten. Die Humboldtstraße ist eine Anliegerstraße und sollte kein Schleichweg sein.“ Nach seiner Information sollen die Arbeiten rund ein halbes Jahr dauern. „Ich würde es begrüßen, wenn auch die Fortsetzung der Humboldtstraße Richtung Rhein-Ruhr-Zentrum möglichst bald erneuert würde“, so Liebeskind.
Von den Bürgern sei außerdem der Wunsch an die Verwaltung herangetragen worden, für die Dauer der baustellenbedingten Sperrung der Humboldtstraße die Ausfahrt am Harscheidweg auf die Hatzper Straße durch eine Baustellenampel zu erleichtern.
Zwei Bäume müssen gefällt werden
Die Breite der Gehwege soll jeweils zwei Meter betragen, die Parksteifenbreite ebenfalls zwei Meter und die Breite der Fahrbahn vier Meter. Vor Hausnummer 212 müssen laut Stadt zwei Bäume auf dem Gehweg gefällt werden. So wolle man das Betreten des Privatgrundstücks verhindern.