Essen. Bei der Jugendberufshilfe erhielten die Buchstaben des alten Stadion-Schriftzuges „Georg-Melches-Stadion“ neuen Glanz. Am 26. Februar wird der RWE-Zeitstrahl an der Hafenstraße eingeweiht.

Passend zum 109. Geburtstag von Rot-Weiss Essen kehrt am Freitag die Vereinslegende Georg Melches an die Hafenstraße zurück: Als Teil des Zeitstrahls „Kleine Gruga“ weihen die Initiative Georg-Melches-Stadion (GMS), die Fan-Förder-Abteilung und das Fanprojekt der Arbeiterwohlfahrt nicht nur neue Hinweistafeln für die Objekte Förderwagen und Kurze Fuffzehn ein, sondern enthüllen gleichzeitig die legendären Lettern der alten Haupttribüne. Für entsprechenden Glanz des Schriftzugs sorgten Auszubildende der Gewerke Metallbau, Maler und Lackierer sowie Tischlerei der Jugendberufshilfe Essen (JBH), die in den Werkstätten in Bergerhausen ihre Berufe erlernen.

Die Auszubildenden der Jugendberufshilfe lackierten die Buchstaben
Die Auszubildenden der Jugendberufshilfe lackierten die Buchstaben "Georg-Melches-Stadion"" in der Werkstatt in Essen-Bergerhausen. © Capitain/JHE

Jahrzehntelang fiel der erste Blick aller RWE-Anhänger vor jedem Heimspiel auf den Schriftzug an der Haupttribüne: Georg-Melches-Stadion. „Hier hat etwas ganz Großes stattgefunden, das ist die Geschichte von Rot-Weiss Essen“, erklärt Detlev Jaritz, Mitgründer der GMS-Initiative. Genau deshalb arbeitete die Initiative seit Abriss des alten Stadions 2011 fieberhaft daran, den Geist der Klub-Ikone wieder ins Bewusstsein der Allgemeinheit zu rücken. Entlang der Hafenstraße 97a entstanden die Anfänge der „Kleinen Gruga“: „Das ist ein Zeitstrahl, der die Geschichte des Georg-Melches-Stadion erzählt“, erklärt Jaritz.

Bisher begleiteten hier bereits der Förderwagen der letzten Schicht der Verbundsteinkohlezeche Emil-Fritz sowie Fritz Petschs Statue Kurze Fuffzehn Fußballfans auf ihrem Weg zu Spielen des Essener Traditionsclubs. Nächster Baustein war der Schriftzug der alten Haupttribüne. Jaritz wusste die Restaurierung der Lettern bei den Jugendhilfe-Azubis in Bergerhausen in guten Händen.

„Das war ein interessanter Auftrag“, erklärt Jochen Drewitz, Geschäftsführer der Jugendberufshilfe. „Wir konnten mit unseren Auszubildenden und Teilnehmern gewerkeübergreifend arbeiten und die GMS-Buchstaben werden in Zukunft als Denkmal der Öffentlichkeit präsentiert. Das macht unsere Jugendlichen stolz und gibt einen extra Motivationsschub.“

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Zunächst hatten die Metaller die Halte-Laschen zur Befestigung an der alten Haupttribüne entfernt, dann entlackten und reinigten die Maler und Lackierer die Lettern. Die Tischler mussten Massivholzfüllungen herstellen, bevor wiederum die Metallbauer die letzten Hohlräume mit Gießharz verfüllten und die Buchstaben mit diebstahlsicheren Schraubverbindungen auf die Edelstahlkonstruktion montierten.

„Das hat hervorragend geklappt“, freut sich Detlev Jaritz, der die Jugendberufshilfe noch als ehemaliger Verantwortlicher für das Rot-Weiss-Merchandising kennt: Das Lager des RWE-Fanshops wird ebenfalls von der JBH verwaltet.

Offiziell eingeweiht wird der Zeitstrahl am Freitag, 26. Februar, um 17.30 Uhr vor dem Heimspiel von RWE gegen die SG Wattenscheid 09. Die Strecke der „Kleinen Gruga“ hat aber längst nicht ihr Ende erreicht: „Hier passiert noch einiges“, verspricht Initiativen-Mitgründer Jaritz. Was genau, will er noch nicht verraten.