Essen-Südostviertel. Der Umbau für 28 Millionen Euro soll im Juni starten. Die Landesmittel wurden jetzt bewilligt. Die Mieten sollen bezahlbar bleiben, die Energiekosten sinken.

Im Juni soll die geplante Modernisierung von rund 600 Mietwohnungen und sieben Gewerbeeinheiten im Südostviertel starten. Oberbürgermeister Thomas Kufen und Stadtdirektor Hans-Jürgen Best haben offiziell den Bewilligungsbescheid mit der Förderzusage des Landes NRW im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative „Besser wohnen – energetische Sanierung plus“ an Allbau-Vorstand Dirk Miklikowski übergeben. Jetzt können die konkreten Planungen beginnen.

Die Allbau AG will im Südostviertel rund 28 Millionen Euro investieren. Die Grundmiete soll jedoch nicht deutlich steigen, damit die Wohnungen für die oft langjährigen Mieter bezahlbar bleiben. Nach der Modernisierung werde die Grundmiete – durch die Unterstützung von Land und Stadt – durchschnittlich bei fünf Euro pro Quadratmeter liegen, verspricht die Allbau AG. Während der etwa dreijährigen Bauzeit kämen auf die Mieter allerdings Beeinträchtigungen durch Schmutz und Lärm zu.

Energetischer Standard nicht mehr zeitgemäß

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass bezahlbarer Wohnraum auch in Essen in Zukunft knapp wird. Deshalb modernisieren wir nicht nur im Südostviertel, sondern auch in Altendorf und Bochold mit Hilfe von öffentlichen Förderungen Bestandswohnungen, die dann teilweise auch wieder unter die so genannte Sozialbindung fallen werden. Zusätzlich investieren wir in den nächsten Jahren verstärkt in den sozialen Wohnungsneubau und errichten in den kommenden drei bis vier Jahren insgesamt rund 250 öffentlich geförderte Wohnungen,“ so Dirk Miklikowski.

Der energetische Standard der betroffenen Gebäude, die zwischen 1921 und 1958 errichtet wurden, sei nicht mehr zeitgemäß. Das soll sich jetzt ändern. Auch die Sicherheitsstandards an Gebäuden und Außenanlagen sollen im Zuge des Umbaus verbessert werden. Laut Allbau AG werden die Fassaden energetisch saniert, gedämmt und gestrichen, neue Balkone installiert. Die Nachtspeicher-Heizungen werden gegen moderne Heizungsanlagen ausgetauscht und die Bäder teils attraktiver gestaltet. Die Allbau AG will die Außenanlagen durch weitere Bänke aufwerten, Beleuchtungskonzept und Müllmanagement sollen optimiert werden. Auch die bestehende Kooperation zwischen Polizei und Allbau AG soll in Sachen „Einbruchs- und Kriminalprävention“ intensiviert werden.

Zudem ist ein „Projekt im Projekt“ geplant, bei dem man dokumentieren will, inwiefern sich der Energieverbrauch durch Modernisierung und gleichzeitige fachlicher Beratung reduziert. Letztere erfolgt über einen längeren Zeitraum und wird mehrsprachig angeboten. Auch Materialkunde und Baustellenführungen sind geplant.