Essen-Rellinghausen. Der Rellinghauser Klaus Spangenberg ist seit 15 Jahren Bandmitglied von Matthias Reim. Der Berufsmusiker weiß, dass das Geschäft kein Wunschkonzert ist.

Das Wohnzimmer von Klaus Spangenberg sieht eher aus wie ein Gitarrenlager. Dabei hat er noch längst nicht all seine Instrumente dort stehen. Etwa 40 Gitarren besitzt der 49-Jährige, will einige davon verkaufen. „Meine Frau wäre froh, wenn wir das Wohnzimmer mal wieder als solches benutzen könnten“, sagt der Rellinghauser, der der Liebe wegen von Köln nach Essen gezogen ist. Klaus Spangenberg ist seit 23 Jahren Berufsmusiker.

Zwei Jobs bestimmen derzeit seinen Arbeitsalltag: Seit 16 Jahren steht er jeden Mittwoch mit Pamela Falcon bei den New York Nights im Bochumer Riff-Club auf der Bühne, seit 2000 spielt er in der Band von Schlager- und Pop-Sänger Matthias Reim. Die aktuelle Tour ist derzeit unterbrochen, weil Reim erkrankt ist. Für Spangenberg bedeutet das: mehr Zeit für die Arbeit an seinem Solo-Album.

Erstes Solo-Album im Jahr 2000 veröffentlicht

„Drei Songs und zwei Videos sind schon fertig, Ich hoffe, dass ich Ende Oktober den ersten Song auf meiner Homepage veröffentlichen kann“, sagt Spangenberg. Ziel sei es, das Album mit zwölf oder 13 Songs noch in diesem Jahr fertigzustellen. „Mona Lisa und das Arschgesicht“ kann sich jedenfalls schon hören lassen. Rockige Klänge mit deutschem Text – das ist genau das, was Spangenberg machen will. Auf dem Album werden ganz unterschiedliche Stücke zu finden sein: Liebeslieder, sozialkritische Songs, das alles gewürzt mit Humor und einer guten Portion Selbstironie.

Spangenberg, der bereits im Jahr 2000 ein Solo-Album unter dem Titel „Immer alles besser“ veröffentlichte, sieht sich ein bisschen in der Tradition der deutschen Singer/Songwriter. Er macht fast alles selbst, komponiert, schreibt die Texte, spielt Keyboard und Gitarre. Unterstützt wird er von einem Schlagzeuger und einem Bassisten.

Als Schreiner und Taxifahrer gearbeitet

„Wenn ich das Solo-Album fertig habe, würde ich nächstes Jahr gerne Gigs spielen, was ohne Management gar nicht so einfach ist“, weiß Spangenberg aus seiner langjährigen Erfahrung im Musikgeschäft. „Ich bin Musiker, kein Verkäufer“, beschreibt er sich selbst. Am liebsten würde Spangenberg nur noch eigene Sachen machen. „Aber es macht auch viel Spaß, mit anderen Vollblutmusikern auf der Bühne zu stehen und sich dort auszuleben“, sagt er. Dieses Gefühl sei unabhängig davon, für wen er spiele. Zu Beginn seiner Karriere als Berufsmusiker spielte er für Anne Haigis, später für Tommy Engel und Andrea Berg. Spangenbergs Wurzeln liegen aber woanders: „Beatles, Beatles, Beatles, aber auch Status Quo und Deep Purple “, beschreibt er seine Helden, die dann doch eher aus der Rock-Ecke kommen.

Dass er Berufsmusiker werden wollte, wusste Klaus Spangenberg schon früh. Trotzdem machte er erst einmal eine Schreiner-Lehre, fuhr Taxi. „Ich war froh, dass in der Schreinerwerkstatt alle Finger dran geblieben sind“, blickt der Vater eines dreijährigen Sohnes zurück. Während des Unplugged-Booms war er mit der Akustik-Gitarre unterwegs, spielte in mehreren eigenen Bands. „Eigentlich wollte ich aber immer E-Gitarre spielen“, sagt er. Bis zum Jahresende werde er zweimal – darunter am 31. Oktober in Solingen – bei den Rock Classic Allstars aushelfen. „Da freue ich mich schon wahnsinnig drauf“. Bei Songs von Sweet, Uriah Heep, T-Rex und Elo sei der Spaß vorprogrammiert.