Essen. Die Rüttenscheider Tim Koch und Alexandros Soukas wollen dem Kultgericht bundesweit eine Marke aufdrücken. Die Rü wird der erste Standort in NRW.
Sie ist fleischgewordenes Kultobjekt, Satt- und Glücklichmacher, Leibspeise von Malochern und Managern gleichermaßen. Dank zwei Rüttenscheidern hat die Currywurst sogar eine eigene „Kette“.
Die Systemgastronomen Tim Koch und Alexandros Soukas eröffneten vor knapp zwei Jahren in der Münchener Allianz-Arena ihre erste „Bobby & Fritz“-Filiale, mittlerweile sind es 16 in ganz Deutschland. „Wir haben uns gedacht: Wenn das unterhalb des Weißwurst-Äquators klappt, dann überall“, erinnert sich Tim Koch. Denn was beispielsweise Mc Donald’s für Burger oder Subway für Sandwiches ist, gab es bislang nicht für den Ruhrgebiets-Klassiker. „Der Hotel- und Gaststättenverband listet zwar 31.000 Imbissbuden in ganz Deutschland auf. Als die Idee 2009 entstand, ist uns aufgefallen, dass es für die Currywurst noch keine nationale, einheitliche Marke gab. Diese Lücke wollen wir füllen“, erklärt Koch.
„Berlin wird besonders spannend“
Ab August ist das Franchise-Konzept auch in Rüttenscheid zu finden. Der Laden am Stern, im ehemaligen „Schichtbetrieb“, wird die erste Filiale in NRW, viele weitere sollen folgen. „Wir sitzen mit unserem Unternehmen an der Rü, da war es uns natürlich wichtig, einen Laden vor unserer Haustür zu haben“, sagt Koch. Allein in diesem Jahr sind 30 neue Läden geplant, darunter demnächst auch am Potsdamer Platz in Berlin und auf Fehmarn. „Vor allem Berlin wird spannend für uns“, sagt Koch und spielt damit auf den seit Jahrzehnten schwelenden Streit an, ob nun das Ruhrgebiet oder Berlin die bessere Currywurst kredenzt.
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„Als Systemgastronomen ist es unser Anspruch, dass die Currywurst in unseren Läden überall gleich schmeckt“, sagt Koch. Auch das Design zieht sich durch sämtliche „Bobby & Fritz“-Filialen, „uns war der Pommesbuden-Charakter wichtig“, sagt Koch. Die Speisekarte ist kurz: „Pommes, Curry- und Bratwurst, Currypulver in drei Schärfegraden und geschmorte Zwiebeln – mehr braucht es nicht“, zählt Koch auf. Dabei liefern die beiden Geschäftsleute als Franchisegeber zwar das Konzept, betreiben die Läden aber nicht selbst. „Wir kümmern uns um neue Standorte, suchen Partner. Unser Ziel ist die Eröffnung von 400 neuen Läden in den nächsten drei Jahren. Da wäre keine Zeit, einen eigenen Laden zu betreiben“, so Koch.
Kooperation mit Tank & Rast
Um dieses Wachstum zu erreichen, setzen die beiden auf stark frequentierte Standorte und zugkräftige Kooperationen. Mit im Boot ist beispielsweise bereits die Tank & Rast GmbH, die eine Vielzahl der Raststätten entlang deutscher Autobahnen betreibt. Auch dort ist die Currywurst-Marke, made in Rüttenscheid, bereits zu finden. Und auch in der Schweiz eröffnet in diesem Jahr ein „Bobby & Fritz“.
Koch sieht gute Chancen, auch außerhalb des deutschsprachigen Raums mit dem Kultgericht auf Gegenliebe zu stoßen. „Die Engländer etwa lieben unsere Currywurst“, gibt Koch ein Beispiel. Und er selbst? Immerhin testeten sich der 44-Jährige und sein Geschäftspartner durch unzählige Imbissstuben, ehe sie mit ihrer eigenen Marke an den Start gingen. Koch: „Ich könnt’ das jeden Tag essen.“