Essen-Rüttenscheid. Bevölkerungszahlen in Essen-Rüttenscheid steigen an. Daher sollen auch Grundschulen ausgebaut werden. Doch die Bauvorhaben brauchen ihre Zeit.

Ob Parc Dunant, Walpurgis- oder Manfredstraße: In Rüttenscheid entstehen eine Reihe neuer Wohngebiete. Folglich wird die Bevölkerungszahl des Stadtteils in den nächsten Jahren deutlich anwachsen und mit ihr auch die Zahl der Schüler. Da abzusehen ist, dass die drei Grundschulen nicht genügend Plätze haben würden, ist deren Ausbau beschlossene Sache. Bis aber überall die zusätzlichen Räume zur Verfügung stehen, wird noch einige Zeit ins Land gehen, wie eine Nachfrage bei der Stadt ergab.

Grundlegende Sanierung in der Sternschule von Essen-Rüttenscheid

Auf die Sternschule kommt zunächst einmal eine Großbaustelle zu. Denn hier geht es nicht nur um eine Vergrößerung des Schulkomplexes, sondern auch um eine weitgehende Sanierung. Bei genaueren Untersuchungen der Substanz hatte die Stadt nämlich festgestellt, dass Dach und Fassade unbedingt erneuert werden müssen. Flucht- und Rettungswege entsprechen danach auch nicht mehr den jetzigen Standards.

Um die Schule nun für die Zukunft auszurichten, sind zum einen umfangreiche Instandsetzungen angesagt, zum anderen soll ein dreigeschossiger Zusatztrakt entstehen. Mit seinen insgesamt rund 2100 Quadratmetern soll er weitere Klassenzimmer für die dritte Jahrgangsstufe bieten, aber auch Fachräume für Musik und Kunst sowie Gruppen- und Mehrzweckräume. Darüber hinaus sollen hier die Mensa und ein Teil des offenen Ganztags (zwei Räume) untergebracht werden.

Anschluss an Fernwärme

Nach den Plänen des Wohnungsunternehmen Vivawest sollen ab dem 1. Oktober 2020 die ersten Mieter in die 96 neuen Wohnungen an der Walpurgisstraße einziehen. Im Neubaugebiet Parc Dunant sollen die 306 bis Ende 2021 bezugsfertig sein. Für das künftige Quartier an der Manfredstraße (179 Wohnungen) plant Vivawest mit der Vermarktung ab 2022.

Nach Informationen der Stadt erfolgt derzeit, um die Baustelle an der Sternschule vorzubereiten, durch das Unternehmen Steag eine Leitungsumstellung, zudem werde eine Fernwärmetrasse verlegt. Zudem werde die Andreasschule auf Fernwärme umgestellt.

Anfang Januar hatte die Stadt eine Reihe von Bäumen fällen lassen, um Platz für die Bauvorhaben zu schaffen. Aktuell werden die Planungen für den Abbruch des Treppenhauses, der Pausenhalle und der WC-Anlagen vorangetrieben, erklärt die städtische Pressereferentin Jacqueline Schröder. Der Baubeginn sei für das Frühjahr oder den Sommer 2021 vorgesehen. Man rechne mit einer Bauzeit von rund 24 Monaten. Folglich werden die zusätzlichen Kapazitäten nicht vor dem Sommer 2023 zur Verfügung stehen. Den Kostenaufwand allein für Sternschule hat die Stadt mit 15,7 Millionen Euro beziffert.

Gegen Pläne für die Andreasschule gingen Eltern auf die Barrikaden

Der Ausbau der Andreasschule sorgte für heftige Kontroversen. Nun soll das Bauprojekt bis Herbst 2022 abgeschlossen sein.
Der Ausbau der Andreasschule sorgte für heftige Kontroversen. Nun soll das Bauprojekt bis Herbst 2022 abgeschlossen sein. © FFS | Verena Lörsch

https://www.waz.de/staedte/essen/ruettenscheid-suedviertel-holsterhausen/eltern-aendern-plaene-fuer-erweiterungsbau-der-andreas-schule-id216061623.htmlMit der Erweiterung der Andreasschule befasst sich die Verwaltung schon seit mehreren Jahren. Als 2017 erste Pläne an die Öffentlichkeit gelangten, gingen Eltern auf die Barrikaden. Sie hatten offensichtlich nachgerechnet und kamen zu dem Schluss, dass für die Betreuung am Nachmittag zahlreiche Plätze fehlen würden. Darüber hinaus gab es noch weitere bauliche Aspekte, die Kritik hervorriefen. Nach zahlreichen Gesprächen mit der Stadt konnte schließlich eine Einigung erzielt werden.

Die Debatte hatte aber zur Folge, dass sich das ganze Vorhaben um rund 15 Monate verzögern würde, hieß es damals. Wie Jacqueline Schröder nun mitteilt, ist „eine Fertigstellung noch bis zum Herbst 2022“ vorgesehen. Die Arbeiten sollen mit dem Umbau des Eingangs an der Von-Einem-Straße beginnen. Der dazu erforderliche Abbruch werde Anfang 2021 starten, so die Referentin.

Runder Tisch sucht nach Lösungen für die Käthe-Kollwitz-Schule

Das ehemalige Hausmeisterhaus an der Käthe-Kollwitz-Schule soll Anfang nächsten Jahres abgerissen werden.
Das ehemalige Hausmeisterhaus an der Käthe-Kollwitz-Schule soll Anfang nächsten Jahres abgerissen werden. © FFS | Ulrich von Born

Für die Käthe-Kollwitz-Schule hatte sich zu Jahresbeginn ein runder Tisch aus Vertretern von Politik, Stadt und Schulgemeinde gebildet. Ähnlich wie einst bei der Andreasschule führte unter anderem die Frage nach der erforderlichen Zahl an Betreuungsplätzen zu Diskussionen. Nun ist man scheinbar in dem Abstimmungsprozess auf der Zielgeraden angelangt.

Nach Angaben der Stadt sollen die Entwurfsplanung, die Fassadengestaltung und die Kostenkalkulation bis Ende August beendet sein. Was heißt das aber dann für die weitere Zeitschiene? Im September werde mit der Abbruchplanung für das ehemalige Hausmeisterhäuschen und die WC-Anlagen begonnen, so Pressereferentin Schröder. Der Abriss erfolge voraussichtlich Anfang 2021. Danach könnten dann die Rohbauarbeiten starten. Das wäre dann im Frühjahr 2021.

Weitere Nachrichten aus Rüttenscheid lesen Sie hier.