Essen-Holsterhausen. Die Gesamtschule Essen-Holsterhausen hat den Titel „Klimahelden“ gewonnen. Nun wertet sie den Lerngarten auf. Schüler packen kräftig mit an.

Die Jugendlichen stehen tief im Morast, der Nieselregen der letzten Tage hat das Erdreich in eine Schlammfläche verwandelt. Doch weder Matsch noch ungemütliches Wetter können den Schülern die Laune verderben. Ein paar Tag lang müssen sie nicht die Schulbank drücken, sondern helfen mit, den neuen Teich im Lerngarten anzulegen. Er gehört zu den Aktionen, mit denen die Gesamtschule Holsterhausen bei einem bundesweiten Wettbewerb den Titel „Klimahelden“ gewonnen hat.

Gesamtschüler aus Essen-Holsterhausen lernen grüne Berufe kennen

Inzwischen habe die Umsetzung des erfolgreichen Konzeptes begonnen, berichtet Techniklehrer Petja Kaslack, der das Projekt betreut. Dass sich einige Schüler an den Arbeiten beteiligen können, sei der Essener Fachfirma Knappmann zu verdanken. Sie kümmert sich federführend um das Vorhaben und bietet Gesamtschülern, die einmal den Beruf des Garten- und Landschaftsbauers kennenlernen wollen, in diesen Tagen dazu die Gelegenheit. Die Örtlichkeit Schule hat Geschäftsführerin Laura Knappmann und Mitarbeiter Marius Wolf noch zu einer weiteren ungewöhnlichen Aktion bewogen: Auszubildende tragen in der Weise zusätzlich Verantwortung, dass sie die Arbeiten koordinieren, vom Ausschachten bis hin zum Verlegen der Randsteine.

Schule ist der Nachhaltigkeit besonders verpflichtet

Der Preis für den Titel „Klimahelden“ war mit 3000 Euro dotiert. Durch eine Crowdfunding-Aktion gelang es der Gesamtschule, 5555 Euro draufzusatteln. Darüber hinaus hat auch die Stadt Essen das Umwelt- Engagement der Schule mit 1500 Euro gewürdigt.

Die Bildungseinrichtung, 1997 gegründet, ist zudem Agenda-Schule und sieht sich den Herausforderungen den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 21 besonders verpflichtet,.

Lerneffekt in Sachen Klimaschutz

Wenige Meter entfernt hat längst ein Gewächshaus seinen Platz gefunden. Lili Machinek (18) und Anne Schaake (17), die schon seit langer Zeit in der Projekt-AG mitwirken, haben bereits sehr konkrete Vorstellungen, wie es ab dem Frühjahr genutzt werden soll. „Wir wollen hier Gurken, Tomaten und Salat anbauen“, erklären die Schülerinnen. Die Mensa könne das Gemüse sicherlich gut verwenden. Es gebe aber noch einen weiteren Nutzwert: „Viele Kinder und Jugendliche wissen doch überhaupt nicht mehr, wie die Aufzucht von landwirtschaftlichen Erzeugnissen erfolgt“. Da könne der Lerngarten doch durchaus erhellende Einblicke bieten. Darüber hinaus sei mit dem Gewächshaus noch ein weiterer Lerneffekt in Sachen Klimaschutz verbunden. Die Schüler können sich darüber informieren, wie eine solarbetriebene Bewässerungsanlage funktioniert.

Hochbeete und Insektenhotel bereichern die Anlage

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Als nächstes Etappenziel stehe an, den Lerngarten in ein grünes Klassenzimmer zu verwandeln, berichtet Schulleiterin Ulrike Pelikan. Dazu wolle man eine Sitzecke anlegen. Unterricht in der freien Natur eigene sich doch in besonderer Weise, Themen rund um Umwelt- und Klimafragen zu erörtern. Schließlich liegen neben Gewächshaus und Teich auch Hochbeete und ein Insektenhotel nur ein paar Schritte entfernt. Bei den Schulstunden unter freiem Himmel lohne sich auch ein Gang zur Kompostanlage auf dem Gelände, erklärt Kaslack, um über die Verwendung von Laub und Grünabfällen zu sprechen.

In Kürze sollen noch weiterer Lernort die grüne Oase an der Keplerstraße bereichern. „Wir wollen demnächst eine Kräuterspirale anschaffen“, erklärt die Schulleiterin. In der Projekt-AG sollen bereits weitere Ideen für den Garten der Gesamtschule sprießen.