Essen-Holsterhausen. Umfangreiche Infos bietet das neue XXL-Display im Haupteingang der Uni-Klinik. Zudem erwartet der Klinikchef persönlich Besucher und Patienten.
Wer das Uni-Klinikum durch die Hauptpforte an der Hufelandstraße betritt, wird ab sofort durch den Klinikchef Professor Jochen Werner persönlich begrüßt. Die digitale Technik macht’s möglich. Auf einem XXL-Bildschirm ist eine lebensgroße Videoprojektion des Ärztlichen Direktors zu sehen, der die Besucher willkommen heißt. Ein wichtiger Teil eines „Smart Hospital“.
Zugleich wird der Gast eingeladen, sich an Ort und Stelle über die Klinik zu informieren oder sich den Weg zu zu seinem gewünschten Ziel anzeigen zu lassen, sei es Haut-, Augen oder Augenklinik, um nur drei Beispiele zu nennen. Der Clou: Wenn man sich hier durch das Service-Menü bewegen will, ist es nicht erforderlich, das riesige Display zu berühren, vielmehr reichen Gesten des Besuchers aus, um sich selbst durch das Programm zu lotsen.
Essener Uni-Klinik auf dem Weg zum „Smart Hospital“
https://www.waz.de/staedte/essen/uniklinik-essen-kuenstliche-intelligenz-startet-im-fruehjahr-id227925825.htmlDie Entscheidung für die digitale Lösung sei gefallen, um bei der Weiterentwicklung eines „Smart Hospitals“ einen wichtig Stück weiter zu kommen, erläuterte Werner bei der Vorstellung Technik. Es handele sich landesweit um das erste Modell dieser Art.
Zugleich möchte die Klinik, so Werner, den Menschen auch gewisse Ängste nehmen. So sei häufig von Pflegerobotern die Rede und zugleich werde der Eindruck erweckt, dass sie Pflegekräfte ersetzen. Hier biete sich nun Gelegenheit, die Besucher darüber zu informieren, dass in der Uni-Medizin zwar Roboter zum Einsatz kommen, aber an ganz anderen Orten, meinte der Klinikchef. „Unter anderem bei Operationen“. Dort würden sie nicht nur enorme Vorteile für die behandelnden Ärzte, sondern auch für die Patienten bieten.
Ein Jahr lang neues Equipment testen
Zunächst einmal soll das Serviceangebot ein Jahr lang getestet werden, um zu erfahren, welche Informationen für Patienten und Besucher von besonderem Interesse sind.
Das technische Equipment sei nicht gekauft, sondern geleast, erklärt Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin.
Professor Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, hebt hervor, dass mit der Ausstattung ein zusätzlicher Mehrwert - über den medizinischen Versorgungsbedarf hinaus - geboten werden solle.
Darüber hinaus hält die Service-Station im Eingangsbereich der Klinik auch stets Informationen zu aktuellen Terminen und Veranstaltungen im Gesundheitsbereich bereit. So wird derzeit auf einen Vortrag am 9. März im Auditorium des Lehr- und Lernzentrums der Medizinischen Fakultät hingewiesen, bei dem die Bedeutung des Schlafens im Mittelpunkt steht. Ferner ist auch Platz für Erfolgsmeldungen, beispielsweise, dass in der aktuellen Klinikliste des Nachrichtenmagazins Focus die Universitätsmedizin in der Region Ruhr und Westfalen den ersten Platz belegt.
Gäste können sich Wege zu den Campus-Kliniken anzeigen lassen
Um zu wissen, welche Ziele auf dem Klinikcampus digital angezeigt werden sollen, „haben die Mitarbeiter an der Pforte über mehrere Wochen Strichlisten geführt“, berichtet Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin, die die Technik maßgeblich finanziert. Am Ende habe man ein Bild gewonnen, welche Kliniken vom Haupteingang am häufigsten angesteuert werden und diese habe man dann in einer digitalen Nachbildung in das Portal aufgenommen. Zu allen anderen Abteilungen und Bereichen sind Pfeiler und Wegweiser eingezeichnet.
Brigitte Ströse gehört zu den „grünen Damen“ der Uni-Klinik und besucht somit regelmäßig Patienten des Hospitals. Sie zeigte sich bei der Präsentation der neuen Station sehr angetan von der Fülle an Informationen, die hier schnell und einfach abrufbar seien. Christa van de Sand, die ebenfalls zu den grünen Damen gehört, ist der Überzeugung, dass das Serviceangebot die Chance bietet, sich sowohl mit digitalen Anwendungen zu befassen als auch am Beispiel der Roboter neue Formen der Medizintechnik kennenzulernen.