Die Steag verlegt eine neue Fernwärmeleitung. Anwohner in Rüttenscheid sind wegen des Lärms und der Verkehrsbelastung verärgert.

Rüttenscheid. Karin und Klaus Raspe leben schon seit Anfang der 70er Jahre in der Carolinenstraße, haben die Entwicklung des Stadtteils miterlebt. „Wir wohnen gerne hier“, sagt die Anwohnerin, aber die derzeitigen Arbeiten an der nahen Müller-Breslau-Straße hätten sich aber derart entwickelt, dass man schon von einer Zumutung sprechen könne. Die Steag legt derzeit eine neue Fernwärmeleitung, die durch insgesamt neun Stadtteile führt, wozu Rüttenscheid gehört.

Bäume für das Bauvorhaben in Essen-Rüttenscheid gefällt

Der Lärm, die Baustellenfahrzeuge und die Verkehrsbelastung seien derzeit nur schwer zu ertragen, erklärt Karin Raspe. Zudem fragt sich das Ehepaar, warum am vergangenen Wochenende Bäume gefällt worden seien und ob möglicherweise noch weitere Abholzungen folgen.

https://www.waz.de/staedte/essen/bauarbeiten-fuer-fernwaermenetz-starten-in-essen-huttrop-id227320779.htmlMarkus Hennes, Leiter der Steag-Unternehmenskommunikation, erklärte auf Anfrage, dass in Absprache mit dem Stadtamt Grün und Gruga drei Bäume gefällt worden seien, um die Verkehrsführung im Bereich Müller-Breslaustraße/Richard-Wagner-Straße/Eleonorastraße/A52 aufrecht zu erhalten. Es habe sich um eine Auflage der Straßenverkehrsbehörde gehandelt. Hennes weist aber auch darauf hin, dass die Bäume bereits Schäden aufgewiesen und sie in absehbarer Zeit ohnehin hätten entfernt werden müssen. Zudem habe man vermeiden können, andere Bäume mit erheblich höherer Lebenserwartung wegnehmen zu müssen.

Inwieweit noch weitere Bäume gefällt werden müssen lasse sich noch nicht sagen. Der Leiter macht aber deutlich, dass die Platanenallee an der Müller-Breslau-Straße geschützt sei und allenfalls ein Rückschnitt von Ästen erfolgen dürfe, damit beispielsweise die Baumaschinen ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Zudem habe die Stadt Essen angekündigt, in den nächsten Wochen das Astwerk hinsichtlich möglicher Gefährdungen zu überprüfen. Für die Eingriffe in den Baumbestand seien Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen, so Hennes. Der genaue Zeitpunkt stehe aber ebensowenig fest wie die Auswahl der zu pflanzenden Bäume.

Dass die Anlieger der Baustellen derzeit mit erhebliche Belastungen leben müssen, sei dem Unternehmen durchaus bewusst. Man bemühe sich, das Vorhaben so schnell wie möglich zu realisieren. „Wir liegen nach jetzigem Stand absolut im Zeitplan. Bis Ende des Jahres 2020 soll die Fernwärmeleitung fertiggestellt sein.