Essen-Südviertel. Im neuen Haus der Kindertagespflege im Essener Südviertel kümmern sich Tagesmütter auch um Babys. Träger CSE spricht von „heimeliger Atmosphäre“.

Die rote Schleife vor der Haustür war nur zur Feier des Tages an der Fischerstraße 10 angebracht. Sie musste schon im Laufe des Vormittags dran glauben. Doch die restliche Deko durfte bleiben: Das Fischernetz auf der ersten Etage, die Girlanden und Kuschelkissen im Erdgeschoss. Es soll ein Wohlfühlhaus für die ganz Kleinen sein. Die ersten Kinder sind bereits eingezogen in dieses neue „Haus der Kindertagespflege“, das der soziale Träger CSE mit Leben füllt.

„Fischer Fritzchen“ und „Lillebror“

Seit Anfang August nutzt der Fachdienst Kindertagespflege das rote Backsteingebäude. Oben befinden sich die Büros der Fachberatung. Hier können sich Eltern über Betreuungsplätze informieren oder Mitarbeiter in spe über Ausbildungsmöglichkeiten in der CSE-Kindertagespflege. In der Mitte ist die Vertretungsstelle „Fischers Fritzchen“ untergebracht, die Kinder vorübergehend aufnimmt, wenn ihre Stamm-Tagesmutter im Urlaub oder erkrankt ist und ausfällt.

Erklärt: Das steckt hinter dem Namen CSE

Die CSE gGmbH existiert seit 2018. Der Name leitet sich von den Gesellschaftern Caritasverband und Sozialdienst katholischer Frauen sowie von dem Sitz Essen ab.

Viele Einrichtungen sind in die CSE überführt worden: Pflegezentren, Kitas, Integrations- und Beratungsstellen. Geschäftsführer sind Claudia Mandrysch und Björn Enno Hermans.

Die Großtagespflege im Erdgeschoss ist nun am Donnerstag offiziell eingeweiht worden. In zwei Gemeinschaftsräumen, einer Küche, einem Wickelraum und auf dem Außengelände werden neun Kinder im Alter ab vier Monaten betreut. Teamleiterin Dana Erl erklärt die Besonderheit der Kindertagespflege: „Hier können wir eine sehr persönliche und individuelle Betreuung in kleinen Gruppen gewährleisten. Die Kinder haben ihre festen Tagesmütter.“ Das sei gerade für die ganz Kleinen sehr wichtig, die eine heimelige, familiäre Atmosphäre benötigten.

Zuerst die Großtagespflege, dann fällt der Übergang in die Kita leichter

Weiterer Vorteil: Wer schon vorher in der Großtagespflege war, finde sich anschließend oft besser in der Kita zurecht. „Er weiß, dass Mama abends zurück ist“, sagt Erl. An der Fischerstraße praktiziert die CSE also nun etwas, das viele junge Eltern beispielsweise von privaten Anbietern kennen: die Betreuung durch Tagesmütter. Zwei sind für die neun Kinder im Erdgeschoss des Hauses verantwortlich. Die CSE-Großtagespflege hat den Titel „Lillebror“ bekommen, ein Name aus den Kinderbüchern von Astrid Lindgren, der „kleiner Bruder“ bedeutet.

Die neun Plätze sind bereits vergeben. Es gibt, sagt Dana Erl, auch schon Anfragen für das kommende Jahr.

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