Rüttenscheid/Stadtwald. . Offenbar werden aktuell Pläne vorbereitet, das Uhlenkrug-Stadion für mehrere Millionen Euro umzubauen. Die Sportfreunde 07 sollen umziehen.

In die Debatte um eine neue Gemeinschaftssportanlage im Essener Süden kommt Bewegung: Offenbar tendieren SPD und CDU zu einer großen Lösung: Zum Ausbau des Stadions am Uhlenkrug.

Entsprechende Überlegungen wurden den Sportfreunden 07 und dem ETB Schwarz-Weiß Essen bereits vorgestellt. Demnach soll die in die Jahre gekommene Sportstätte des Traditionsvereins von Grund auf erneuert werden. In Rede stehen eine neue Tribüne, der Um- und Ausbau des Aschenplatzes in einen Kunstrasenplatz und der Bau eines weiteren Kunstrasenplatzes, den ausschließlich die Sportfreunde 07 nutzen sollen. Künftig hätten also beide Vereine am Uhlenkrug ihre sportliche Heimat. Um weitere Trainingsmöglichkeiten zu schaffen, soll eventuell auch der Rüttenscheider SC im Walpurgistal mit einem Kunstrasenplatz bedacht werden.

Der ETB und die Sporfreunde 07 zeigen sich gegenüber einem Ausbau des Uhlenkrug-Stadions aufgeschlossen

Beim ETB zeigt man sich laut Vorstandsmitglied Werner Gerlich aufgeschlossen gegenüber diesem Vorschlag, würde eine Gemeinschaftssportanlage es dem ETB doch erlauben, seine Jugendmannschaften von der Sportanlage Am Krausen Bäumchen „nach Hause“ zu holen. Auch die Sportfreunde 07 können sich einen Umzug zum Uhlenkrug sehr gut vorstellen. „Wir fänden das in Ordnung“, sagt der Vorsitzende der 07er, Heinz Kriner. Der Vorschlag sei „vernünftig und annehmbar“.

Überlegungen zur Modernisierung des Uhlenkruges sind allerdings nicht neu. 2008 fasste der Sport- und Bäderausschuss des Stadtrates mit den Stimmen von CDU und Grünen dazu sogar einen Beschluss. Sechs Millionen Euro sollte der Umbau kosten. Die Umsetzung scheiterte seinerzeit allerdings an der Finanzierung. Nun soll die Gemeinschaftssportanlage aus den Verkaufserlösen an der Veronikastraße in Rüttenscheid finanziert werden, wo die Immobilienbranche längst ein Auge auf den Platz der Sportfreunde 07 geworfen hat. Für sechs Millionen wäre ein neuer Uhlenkrug heute allerdings nicht mehr zu haben. Von bis zu zehn Millionen Euro ist die Rede. Ob und inwieweit die Überlegungen zur politischen Abstimmung vorgelegt werden, bleibt unklar. Der Verwaltung liegt bislang kein Antrag der Politik vor.

Für einen Ausbau der Jedermann-Sportanlage an der Schillerwiese gibt es politisch keine Mehrheit

Günstiger käme die Stadt in jedem Fall ein Umbau der Jedermann-Sportanlage an der Schillerwiese. Fünf Millionen Euro veranschlagen die Sport- und Bäderbetriebe dafür, inklusive Kunstrasenplatz, einer Bouleanlage und einer neuen Laufbahn. Als die Verwaltung die Pläne jetzt in der Bezirksvertretung II präsentierte, löste dies jedoch einen Sturm der Entrüstung aus. Fraktionsübergreifend lehnten die Politiker den Vorschlag ab. Ihre Sorge: Der Breitensport könnte zu kurz kommen und am Ende auf der Strecke bleiben.