Essen-Rüttenscheid. . Traditionelle syrische Küche bietet George Zeidan (22) in seinem Restaurant „Alissar“. Die meisten Gerichte sind zum Teilen bestimmt.

Das Wichtigste beim Essen ist für die Familie Zeidan, gemeinsam am Tisch zu sitzen: Da ist es nur logisch, dass fast alle Gerichte auf der Karte ihres kürzlich eröffneten syrischen Restaurants „Alissar“ zum Teilen bestimmt sind.

Ein Kilo Shukaf (Lammfleisch) oder Shish Tavuk (Hähnchen) vom Holzkohle-Grill zum Beispiel, die ganz ursprünglich auf mehreren Scheiben Pide mit gegrilltem Gemüse serviert werden. Und auch die zahllosen Vorspeisen von Mtabal (gegrillte Auberginen mit Sesamcreme) bis Sourki (syrische Käsebällchen mit Tomatensalsa) sind nicht zum Alleinessen bestimmt.

Familie will sich ein neues Leben aufbauen

„Wir wollen hier etwas ganz Traditionelles anbieten und so kochen wie zu Hause“, erzählt George Zeidan, der vor zwei Jahren mit einem Studenten-Visum zunächst nach Österreich und später nach Deutschland kam. An der Uni Duisburg-Essen studiert der 22-Jährige zurzeit Informatik. Seine Eltern und die beiden jüngeren Schwestern kamen im vergangenen Jahr per Familiennachzug ins Ruhrgebiet: „Wir wollen uns hier ein neues Leben aufbauen“, sagt George Zeidan, der in seiner Heimat keine Zukunft mehr sieht. Zu viel hat der Krieg in den vergangenen Jahren kaputt gemacht. Die Uni inAleppo, an der er zunächst Architektur studiert habe, sei von einer Bombe getroffen worden. Spätestens da habe er gewusst, dass er fliehen muss, erzählt George Zeidan.

Seine Familie hat Erfahrungen in der Gastronomie, führt in ihrer Heimatstadt Hama seit Jahren ein Restaurant. Ein großformatiges Foto davon hängt nun auch im Rüttenscheider Alissar und erinnert an die Heimat. „Meine Großeltern kümmern sich jetzt darum“, erklärt George Zeidan. Gemeinsam mit seinen Eltern habe er die Entscheidung getroffen, es auch in Deutschland mit Gastronomie zu versuchen. Als sie dann die Räume an der Brigittastraße fanden, sei ihr Entschluss schnell zum Restaurant gewachsen.

Bleibt ihnen zu wünschen, dass sie es an dem Standort der früheren Kultkneipe „Crosskultur“ länger aushalten als die Vielzahl ihrer Vorgänger, die in den vergangenen Jahren dort oft nach kurzer Zeit wieder schlossen.

Restaurant Alissar, Brigittastraße 2, Info unter Tel.: 0176 203 968 42.