Essen-Freisenbruch. .

Über die Unterschiede von Hunde- und Katzenbesitzern kursieren die amüsantesten Theorien. Katzenhalter seien angeblich intelligenter aber dafür nicht so gerne an der frischen Luft, Hundebesitzer seien dagegen aktiver und hätten somit mehr Freunde. Egal, wer sich diese Dogmen ausgedacht hat: Ich war, bin und bleibe definitiv ein Hundetyp! Schon alleine wegen meiner Katzenallergie... Dennoch versuche ich, der „Faszination Katze“ auf den Grund zu gehen und wage mich, ausgestattet mit zahlreichen Taschentüchern, zur Internationalen Rassekatzenausstellung im Bürgerhaus Oststadt.

Es schnurrt, miaut und faucht in jeder Ecke. Insgesamt 250 Katzen aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, aus Italien und Zypern sind hier an diesem Wochenende zu Gast: kleine, große, dicke, dünne, langhaarige, kurzhaarige und sogar Miezen gänzlich ohne Fell, wie die sogenannten Sphinx-Katzen, eine kanadische Rasse, benannt nach der altägyptischen Sphinx. Ihre Haut ist lediglich mit einem leichten Haarflaum bedeckt. Zwei dieser Sphinx-Katzen hören auf die Namen Lakischa Novize und Venera Venus und gehören Hobbyzüchterin Larissa Neiwert aus Aachen, die ihre Leidenschaft wie folgt erklärt: „Meine Katzen sind absolut treu, schlau, anhänglich und zudem sehr pflegeleicht“, schwärmt die Katzenmama. Ihre Lieblinge würde sie sogar oft zum Spazierengehen an der Leine ausführen.

Von Züchtern und Katzen

Frei hinaus dürften Rassekatzen nämlich nicht. Nicht auszudenken, mit welchen Freigängern sie sich vermehren könnten - und schließlich sind die Rassekatzen ja ziemlich wertvoll. Eine Sphinx-Katze wechselt mitunter schon mal ab 650 Euro den Besitzer. Was im Vergleich zu einer „Aphrodite’s Giant“ jedoch noch verhältnismäßig günstig ist. Für eine solche Bengalkatze, wie sie im Bürgerhaus von Züchtern aus Zypern zu sehen ist, muss man schon mal 1500 Euro und mehr berappen. Klar, dass die Besitzer überaus stolz auf ihre exquisiten Kätzchen sind. Die Tiere unterziehen sich den kritischen Augen der Richter, die die Wesen auf sanften Pfoten ganz genau unter die Lupe nehmen, um sie anschließend zu prämieren. „Wie gepflegt ist die Katze, wie steht’s um die Kondition oder hat sie einen Knick im Schwanz?“ sind nur einige Kriterien, auf die es ankommt.

Aber Schönheit hin oder her - für die Besitzer zählen dann doch auch die inneren Werte. „Katzen haben ihren eigenen Kopf. Sie machen, im Gegensatz zu Hunden, nicht das, was man ihnen sagt. Das macht sie so besonders“, schwärmt Michael Gruhn, der gleich mit vier Katzen angereist ist. Das also ist die „Faszination Katze“?

Ich verabschiede mich dann mal (mit triefender Nase und juckenden Augen) und mache mich auf den Weg zu meinem Hund.