Kupferdreh. Der für den TV Kupferdreh startende Wolfgang Funk ist aktueller Senioren-Vize-Weltmeister im Duathlon. Und dass mit 76 Jahren. Ans Aufhören mag der Rentner nicht denken - zurzeit trainiert er für die Deutschen Meisterschaften im hessischen Oberursel.

Viele andere Menschen seines Alters fahren mit dem Fahrrad vielleicht noch mal um den Block und laufen ab und an zum Einkaufen oder für den Arztbesuch um die Ecke. Strecken, die für Wolfgang Funk nicht im Ansatz ins Gewicht fallen. Der 76-Jährige ist Duathlet. Als solcher absolviert er in seinen Wettkämpfen Distanzen von 15 Kilometern auf der Laufstrecke und 40 Kilometern auf dem Rad, während der Ultra-Rennen legt er zu Fuß sogar 40 Kilometer zurück, sitzt bis zu 150 Kilometern im Sattel. Wohl gemerkt: An einem Tag, direkt aufeiander folgend. Und das mit Erfolg, denn der für den TV Kupferdreh startende Funk ist aktueller Senioren-Vize-Weltmeister in besagter Extremsportart.

„Warum ich mir das antue? Es hält fit und macht Spaß, immer wieder an seine körperlichen Grenzen zu gehen.“ Im März wird Funk 77 Jahre alt, doch Gedanken ans Aufhören kommen ihm nicht. Im Gegenteil: „Ich mach’ weiter bis es nicht mehr geht.“

„Schwimmen ist nicht so mein Ding“

Bis jetzt ging es bei ihm im Sport immer. Erst 1989, also im Alter von 54, hat er mit der Sportart Triathlon angefangen, später auf den Duathlon umgeschwenkt. „Schwimmen ist nicht so mein Ding“, erklärt er.

Funk muss und musste schon immer ins Rollen kommen. In jüngeren Jahren saß er zum Beispiel im Cockpit eines Formel-3-Rennwagens. „Doch mit der Ölkrise in den 1970er Jahren wurde Motorsport immer unpopulärer“, erinnert er sich. Also: Raus aus dem Auto, rauf auf den Sattel? „Über den Umweg Kampfsport. Der Bazillus Triathlon, bzw. Duathlon hat mich erst ein bisschen später gepackt. Dafür dann aber richtig.“

15 Mal hat Funk seither an Weltmeisterschaften teilgenommen. Seine Ausbeute: Zweimal Gold und sechs Silbermedaillen. Den vorerst letzten Podiumsplatz dabei erzielte er mit einem zweiten Rang bei den letzten Titelkämpfen im spanischen Gijon.

„Ich konzentriere mich auf die großen Meisterschaften“

Fünf bis sechs Duathlon-Starts pro Jahr tut sich der Kupferdreher noch an und konzentriert sich dabei eigentlich nur noch auf Meisterschaften und die großen namhaften Wettkämpfe. Darunter auch immer wieder „den Klassiker“, wie der 76-Jährige den wohl extremsten Duathlon der Welt in Zofingen (Schweiz) nennt. „Der Wettkampf dort beginnt mit zehn Kilometern Laufen. Danach geht es für 150 Kilometer auf das Rad, wobei damit insgesamt etwa 1600 Höhenmeter zu absolvieren sind. Abschließend geht es nochmal für 30 Kilometer auf die Laufstrecke.“

Was so manchem fitten Mittdreißiger schon den (Angst-)Schweiß auf die Stirn treiben dürfte, ist für den sportlichen Senior immer wieder eine Herausforderung: „Man muss einfach seinen inneren Schweinehund überwinden.“ Aber auch gesund leben. „Ich habe nie geraucht und Alkohol eigentlich immer nur in Maßen getrunken“, schmunzelt er.

Derzeit trainiert er in heimischen Gefilden für den nächsten sportlichen Höhepunkt. Schon im Mai geht es mit den Deutschen Meisterschaften im hessischen Oberursel weiter.