Essen-Freisenbruch. . Die Kita im Bürgerhaus Oststadt öffnet im Februar, ab November folgt die Sanierung. Kosten haben sich mit 3,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Ab Februar beleben 25 Kinder die ehemalige Hausmeisterwohnung im Bürgerhaus Oststadt. Dann eröffnet das Diakoniewerk seine Zweigstelle der Kita Kunterbunt. Das erfolgt nun mit etwa anderthalb Jahren Verspätung, aber die Räume sind nach der Renovierung laut Träger immerhin sehr schön geworden. Arbeiten, die im übrigen Bürgerhaus noch bevorstehen, das laut Plan ab November generalsaniert wird. Die Kosten dafür haben sich von anfangs 1,4 Millionen Euro auf 3,3 Millionen erhöht. Ein Grund dafür ist der Denkmalschutz, der in der Vorbereitungsphase ins Gespräch kam.
Zu den Baumaßnahmen zählen neben der umgebauten Hausmeisterwohnung (rund 460.000 Euro) Arbeiten, die den Brandschutz, die WC-Anlagen, die Außenanlagen sowie die Entsorgung von Schadstoffen betreffen.
Gebaut wurde das Bürgerhaus nach den Plänen des Architekten Friedrich Mebes. Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstück am Schultenweg 37-41 entstand eine Anlaufstelle für Besucher jeden Alters. Eröffnet wurde das Haus 1976. Bis heute bietet es neben einem großen Saal für Konzerte, Theaterstücke oder den Awo-Treff ein breites Angebot an Kursen von Sprache über Handwerk bis Sport. Dazu kommen Flohmärkte, Karnevalsfeiern oder Frühstückstreffen. Zudem befinden sich unter dem Dach des Bürgerhauses, das an das Bergmannsfeld grenzt, auch die Stadtteilbibliothek und ein Secondhand-Kleiderladen.
Kosten und Einschränkungen
So vielfältig das Angebot ist, so groß wurde im Laufe der Jahrzehnte der Sanierungsbedarf. Und weil dieser nicht nur Kosten verursache, sondern wohl auch Einschränkungen und eine Schließung des Hauses bedeuten werde, drängten die zuständigen Bezirksvertreter darauf, von der Stadt über die Pläne informiert zu werden. „Das funktioniert inzwischen gut“, sagt SPD-Politikerin Michaela Heuser, die zuversichtlich wie erfreut auf die Sanierung blickt. Zuletzt stellte die Stadt neben den Arbeiten selbst auch den zeitlichen Rahmen dafür vor. Demnach soll der Baustart im November erfolgen, das Ende ist für 2020 geplant.
In dieser Zeit werden Fluchtwege neu geordnet, einzelne Fassadenelemente erneuert, Türen ausgetauscht, Schadstoffe ausgebaut, Toiletten sowie Decken und Wände saniert. Im gesamten Haus soll WLAN installiert werden. Da bei den Arbeiten in denkmalgeschützte Substanz eingegriffen werde, seien Absprachen mit dem Institut für Denkmalschutz notwendig, teilt die Stadt mit. Das betrifft die großflächige geschwungene Holzdecke, ein Glastürenelement und den Eingangsbereich. Geprüft werde noch, ob Original-Holzpaneele wiederverwendet werden können. Fest steht, dass die geschwungene, holzverkleidete Decke dem Gebäude seinen Charakter verleiht. Und auch der Eingangsbereich gilt als prägend, so dass dieser nach den Plänen des Architekten wiederhergestellt werden soll.
Künftig soll kein Sommerfest mehr ausfallen
Und wenn im Außenbereich die Terrassen und Brüstungen überarbeitet worden sind, dann erübrigen sich auch die Bauzäune wieder. Die wurden 2016 nach einer Überprüfung von Grün und Gruga aufgestellt, weil Zäune und Mauern nicht den DIN-Vorschriften entsprachen. Nun werden die Absturzhöhen entsprechend gesichert, so dass künftig kein Sommerfest mehr ausfallen muss.
>>AUSZEICHNUNG UND KURS-ANMELDUNG
Das Bürgerhaus Oststadt wurde im September 2018 von der Städtebaukultur NRW als „big beautiful building“ ausgezeichnet. Beschrieben wird es wie folgt: „Auf unregelmäßigem Grundriss fügt sich der Baukörper in die Hanglage der umgebenden Parklandschaft ein. Geschwungene Wege, Freitreppen und Terrassen auf unterschiedlichen Niveaus verbinden das Bauwerk mit seinem grünen Umfeld.“ Weitere Infos: www.bigbeautifulbuildings.de
Anmeldungen zu den Kursen: Dienstag, 8. Januar, bis Freitag, 11. Januar, möglich: Di., Do., Fr. 9 bis 12 Uhr; Mi. 15 bis 18 Uhr.