Essen-Freisenbruch. . Im Freisenbrucher Treff stehen Sanierungsarbeiten an. Bauliche Mängel betreffen Brandschutz und Verkehrssicherheit. Kosten: 1,4 Millionen Euro.
Ob Sprach- oder Sportkurse, Konzerte, Theater oder Lesungen, Frühstücks- oder Awo-Treff, Integrations- oder Spielangebote: Das Bürgerhaus Oststadt ist seit rund 40 Jahren Anlaufstelle für Kinder und Erwachsene nicht nur aus Freisenbruch. Jetzt muss das Haus wegen baulicher Mängel generalsaniert werden, teilt die Stadt mit. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro. Über die Investition wird der Rat am 22. November entscheiden.
Die Liste der Baumaßnahmen ist lang, sie reicht von der Beseitigung von
Brandschutzmängeln bis zum Handlungsbedarf wegen akuter Mängel bei der Verkehrssicherung im Außenbereich. Dort hat Grün und Gruga bei einer Hauptuntersuchung festgestellt, „dass die Zäune und Mauern nicht den DIN-Vorschriften entsprechen, so dass eine Instandsetzung der Absturzgeländer dringend notwendig ist“. Um nun akute Gefahr zu vermeiden, ist dort vor rund einem Jahr ein zwei Meter hoher Bauzaun errichtet worden. Ein Sommerfest musste abgesagt werden. „Akute Gefahr bestand jedoch nicht, sonst hätte das Haus geschlossen werden müssen“, versichert Stadtsprecherin Jasmin Trilling.
Außen sollen Fluchttreppen angebaut werden
Am Gebäude selbst betrifft die Sanierung unter anderem Oberlichter, die Vorrichtungen zum Entrauchen erhalten sollen. Mit Blick auf den Brandschutz geht es auch darum, die Ausgänge im Saal zu erneuern. Bislang öffnen sich die Türen nach innen, die neuen Fluchtwegtüren werden nach außen geöffnet. Büros und Seminarräume im ersten Obergeschoss sollen zudem außen Fluchttreppen erhalten. Im Keller wiederum müssen die Ummantelungen der Rohre wegen Asbestbelastung erneuert werden. Zudem stehen Arbeiten im Lüftungs-, Sanitärbereich und bei den Elektroinstallationen an.
Besonders gespannt aber blicken langjährige Mitarbeiterinnen wie Liane Humberg und Marita Schimnatkowski auf die ebenfalls geplanten Arbeiten an den Decken in der großen Eingangshalle und auch in dem sich anschließenden Saal. Denn die Innenverkleidung des Hauses, das in den 1970er Jahren gebaut und 1976 eröffnet wurde, ist aus Holz und prägt damit auch den Charakter der Räume. Nun aber sind dort Schadstoffbelastungen festgestellt worden, so dass diese Bereiche komplett erneuert werden müssen.
Finanzierung durch nicht realisiertes Flüchtlingsheim
Wann genau die Arbeiten beginnen und ob das Haus dafür zeitweise
geschlossen bleiben muss, ist ungewiss. Fest steht, dass die Beseitigung der baulichen Mängel dringend erforderlich ist, um den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten, heißt es in der Vorlage, über die der Rat entscheiden wird. Sollte dieser die Generalsanierung beschließen, ist die Stadt wieder am Zug. Dann müssen Firmen gefunden und Aufträge erteilt werden, sagt Jasmin Trilling.
Das Geld für die zahlreichen Sanierungsarbeiten ist bislang nicht im Doppelhaushalt 2017/18 vorgesehen. Da aber an der Hubertstraße in Frillendorf doch keine Flüchtlingsunterkunft gebaut wird, die ebenfalls 1,4 Millionen Euro gekostet hätte, soll diese Summe nun in das Bürgerhaus Oststadt fließen.